Rechtliche Vorgaben zur Herbstdüngung in Winterraps

Die Ausbringung eines Stickstoffdüngers zu Winterraps darf nur bei entsprechendem Bedarf erfolgen. Dieser ist entsprechend der aktuell gültigen Düngeverordnung zu ermitteln, zu dokumentieren und in ENNI zu melden. Außerhalb roter Gebiete ist der Bedarf gegeben, wenn die Aussaat bis zum 15. September erfolgt ist. In roten Gebieten ist ein Nmin-Gehalt von weniger als 45 Kilogramm Stickstoff in 0 bis 60 Zentimetern für jede Bewirtschaftungseinheit nachzuweisen. Die Aufbringung muss bis Ende September erfolgen und darf 60 Kilogramm Gesamtstickstoff und 30 Kilogramm Ammoniumstickstoff nicht überschreiten. Es gilt der Wert, der als erstes erreicht wurde. Der aufgebrachte Stickstoff ist in Höhe seiner Anrechenbarkeit von der Düngung im nächsten Frühjahr abzuziehen. Bei Mineraldüngern gilt in jedem Fall eine Anrechnung in Höhe des Gesamtstickstoffs.

Weiterführende Infos finden Sie bei der Düngebehörde Niedersachsen unter dem Webcode 01040721.

Raps gut in den Winter bringen

So der Raps vor der Saat noch keine Düngung erhalten hat, ist eine Düngung in Höhe von 30 bis 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar mit traditionellen oder ca. 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar mit ammoniumstabilisierten Düngern möglich. Aufgrund der verpflichtenden Anrechnung auf die Frühjahrsdüngung ist die ammoniumstabilisierte Düngung als Versicherung gegen witterungsbedingten Verlust ein starker Vorteil von ALZON® – egal ob flüssig oder granuliert. Flüssigdünger sollten ab dem vierten Laubblatt eingesetzt werden.

Genauer geht’s nicht

Der wunderbare Spätsommer wird vielerorts für die dritte oder je nach Intensität der Bewirtschaftung vierte Schnittnutzung des Grünlands genutzt. Dort, wo die 170-Kilogramm-Gesamtstickstoff-Grenze aus organischen Düngern bereits erreicht wurde, bleibt nur die Mineraldüngung. Flüssigdünger stellt dabei die effizienteste Lösung dar, denn die exakte Längs- und Querverteilung wird mit keiner anderen Technik so einfach erreicht. Zudem lassen sich Abstände zu Gräben und Grüppen leicht einhalten und der Randbereich lässt sich im Gegensatz zur Düngung mit Zentrifugalstreuern voll ausdüngen. Für die jetzt geringen Mengen, die pro Hektar noch ausgebracht werden, empfehle ich eine FD03-Flüssigdüngerdüse.

Grundfutterqualität im Blick

Das Grünland hat mancherorts in diesem Jahr gelitten. Zudem stehen einige Flächen in nächster Zeit zur Neuansaat an. Die im Frühjahr noch befürchteten Mäuseschäden sind mehrheitlich ausgeblieben. Schäden resultieren meist aus Verdichtungen und Erntearbeiten oder einer alten Narbe. Hier geht es darum, entstandene Lücken zu füllen und Besatz an Gemeiner Rispe durch eine Spätsommernachsaat mit hochwertigen Gräsern zu beseitigen. Sollten Flächen zur Neuansaat anstehen, sei noch der Hinweis erlaubt, dass Glyphosat vermutlich das letzte Mal eingesetzt werden kann.