Raps genau im Auge haben

In einigen Teilen des Beratungsgebiets ist im Verlauf der Berichtswoche noch gedroschen worden. Gleichzeitig sind die ersten Maishäcksler unterwegs und Kartoffeln werden gerodet. Neben Zwischenfrüchten wird auch Raps noch eilig eingesät.

Bereits aufgelaufene Rapsflächen, sind intensiv auf Fraßschäden durch den Rapserdfloh zu kontrollieren. Hier sind im Bedarfsfall geeignete Insektizide einzusetzen. Gleichzeitig ist Raps auf den Befall mit Schnecken zu kontrollieren. Während Schnecken auf Geest-Standorten vorwiegend vom Rand aus Böschungen einwandern, treten sie auf schweren und klumpigen Standorten häufig ganzflächig auf. Jutesäcke, größere Bretter oder Schneckenfolie sollten daher als Kontrollstellen ausgelegt und immer wieder kontrolliert werden.

Raps in der Marsch andüngen

In den wesentlichen Anbaugebieten für Raps, wie der Elbmarsch und der Marsch entlang der Nordseeküste, gelten in der Regel keine zusätzlichen Auflagen aus der Düngeverordnung, sodass eine Düngung bei entsprechenden Nmin-Werten möglich sein sollte. Hat der Raps keine Herbstgülle erhalten, sollte eine Düngung in Höhe von 30 bis 40 kg N/ha mit konventionellen Stickstoffdüngern oder 60 kg N/ha mit ALZON® – egal, ob fest oder flüssig – nach Düngebedarfsermittlung erfolgen. Flüssigdünger sollte entweder direkt zur Saat oder ab dem 4-Blatt-Stadium gegeben werden.

Praxiserfahrungen zeigen, dass auch der Einsatz von 100 Litern PIASAN® 28 in 300 Litern Bodenherbizid-Spritzbrühe pro Hektar möglich ist. Vorherige Mischproben sind dennoch dringend ratsam!

Stickstoffdüngung zu Wintergerste im Herbst?

Die Sinnhaftigkeit einer Herbstdüngung zu Wintergerste außerhalb roter Gebiete sollte mit Blick auf die Anrechnung im Frühjahr kritisch hinterfragt werden. Für die vorwinterliche Stickstoffversorgung ist der mineralisierende Stickstoff in der Regel ausreichend, wenn der Boden durch Wenden und Mischen entsprechend bearbeitet wurde. Nach Mais oder Kartoffeln ist eine Herbstdüngung nicht zulässig.