Maisernte weit fortgeschritten

Durch die warme Witterung und die geringen Niederschlagsmengen seit August bei gleichzeitig schwach ausgebildetem Wurzelwerk ist der Mais schneller als üblich abgereift. Es wird vielerorts gehäckselt und vereinzelt wird auch Körnermais gedroschen. Aufgrund der frühen Ernte des Maises bietet sich als Folgekultur alternativ zu Winterweizen oder Wintertriticale die Aussaat von Wintergerste an, da diese weniger anfällig für Ährenfusarien ist. Wenngleich die Wintergerste im Herbst einen N-Bedarf zur Bestockung hat, ist die Ausbringung von Gülle nach Silomais nicht gestattet. Entscheidend für den Düngebedarf ist hier die Vorfrucht und nicht der Bedarf der neu etablierten Kultur.

Raps gut in den Winter bringen

Aufgelaufene Rapsflächen, sind intensiv auf Fraßschäden durch den Rapserdfloh zu kontrollieren. Hier sind im Bedarfsfall geeignete Insektizide einzusetzen. Sofern der Raps vor der Saat keine Gülledüngung erhalten hat, kann eine Düngung in Höhe von 30 bis 40 kg N/ha mit traditionellen Flüssigdüngern in den meisten Herbizidmischungen ausgebracht werden. Beachten Sie dazu bitte die Hinweise des Pflanzenschutzmittelherstellers und führen Sie eine Düngebedarfsermittlung durch. Dazu sollte auch beachtet werden, dass aufgrund von Ertragsausfällen noch im Einzelfall sehr hohe Mengen an Stickstoff in der Ackerkrume vorhanden sein könnten und diese aufgrund der Bodentemperaturen in Verbindung mit Bodenbearbeitung rasch mineralisiert werden.

Stellschraube pH-Wert

Kalkzehrende Düngung, Niederschläge und der Pflanzenentzug sind Faktoren, die für einen Kalkbedarf sprechen. Als Faustregel gilt eine Erhaltungskalkung im zwei- bis dreijährigen Rhythmus. Die beste Grundlage zur Bedarfsermittlung ist eine regelmäßige Untersuchung des Bodens. Bei der Herbstkalkung werden oberflächennah auftretende pH-Wert-Absenkungen aufgefangen und die neue Kultur erhält optimale Bedingungen zur Jugendentwicklung. Nur bei optimal eingestellten pH-Werten können vorhandene Nährelemente voll ausgenutzt werden. Neben der Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit stellt das im Kalk enthaltene Calcium ein Hauptnährelement dar.

Ackerfuchsschanz auf dem Vormarsch

Es herrschen gute Bedingungen für Bodenbearbeitung und Aussaat. Der letzte Herbst ist noch deutlich in Erinnerung, weil zwischen Bunde und Hamburg nur ein geringer Teil der geplanten Wintergetreideaussaat erfolgt ist. Aufgrund dieser Problematik sind Frühsaaten in der Marsch praxisüblich. Bei ordentlicher vorwinterlicher Entwicklung wächst üblicherweise ein ertragsstarker Bestand heran. Die gleiche Entwicklung ist jedoch auch beim Ackerfuchsschwanz zu sehen, der seit einigen Jahren nicht mehr ausreichend chemisch zu bekämpfen ist. Hier gilt es abzuwägen, ob der Besatz an „Schwattgras“ die Frühsaat erlaubt oder, ob trotz aktuell guter Aussaatbedingungen aus Gründen der Ackerhygiene noch einige Zeit abgewartet wird, oder gar eine Sommerung einen finanziell gleichwertigen Ertrag erreichen kann.