Fachberater Westliches Niedersachsen

Harm-Dirk Biebert
Westliches Niedersachsen

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Mit Flüssigdünger bis in die letzte Ecke

Der Richtwert 200 °C-Temperatursumme sollte erreicht sein. Daher sollte im Grünland die mineralische Stickstoffgabe für den ersten Schnitt zeitnah ausgebracht werden. Die überwiegend guten Witterungsbedingungen erlauben, dass Flüssigdünger problemlos appliziert werden kann. Seine Stärken spielt der Flüssigdünger im Grünland mit seiner randscharfen Applikationstechnik aus. Schleuderstreuer können den äußeren Rand nur unzureichend ausdüngen. Bei Abständen von einer Grüppe zur nächsten von 24 oder 30 Metern und rund geschobenem Geländeprofil ist es nicht möglich, mit überlappenden Streubildern zu arbeiten. Bei Flüssigdünger ist das überhaupt kein Problem, denn aus jeder Flüssigdüngerdüse kommt die gleiche Menge und wird gleichmäßig in 50-Zenitmeter-Abschnitten verteilt.

Düngung nach Ackerfuchsschwanzbekämpfung

Auf Standorten mit hohem Besatz an Ackerfuchsschwanz ist im Wintergetreide oftmals noch gar keine Düngung erfolgt, da dies den Ackerfuchsschwanz nur unnötig stärken würde und der Bekämpfungserfolg geringer wäre. Nach der Behandlung mit einem Ackerfuchsschwanz-Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen, bis ein Flüssigdünger appliziert wird.

Mineraldünger zu Sommerungen

Erfolgt die Stickstoffdüngung zur Sommerung mineralisch, wird die höchste Effizienz erreicht, indem der Dünger in die obere Ackerkrume eingearbeitet wird. Während dies bei Sommergetreide bequem bei der Aussaat mit erledigt werden kann, sollten harnstoffhaltige Stickstoffdünger zur Zuckerrübe etwa 14 Tage vor der Saat gegeben werden und nach der Applikation alsbald eingearbeitet werden. Dieser relativ lange Zeitraum dient dem Schutz des Keimlings, der ansonsten von Ammoniak aus der Harnstoffhydrolyse geschädigt werden könnte. Zum Schutz vor Verlagerung oder Denitrifikation ist auch hier ein Düngemittel mit Nitrifikationsinhibitor wie z. B. ALZON® neo-N zu empfehlen.

Sommerungen stabilisiert düngen

Fragen der letzten Wochen:

Gülle fahren zu Sommerungen – wieviel PIADIN®  wird benötigt?

Dies ist eine der häufigeren Fragen, die in der abgelaufenen Woche gestellt wurden. Mit 6 l/ha PIADIN® lässt sich der Stickstoff gegen Auswaschung schützen und steht den Feldfrüchten als dauerhaft fließende Quelle zur Verfügung.

Sind auch 3 oder 4 l/ha ausreichend, damit auch schon ein Teil des Stickstoffs früh zur Verfügung steht?

Das funktioniert nicht. Nur mit einer ausreichend großen Aufwandmenge wird der Zustand der Nitrifikationshemmung erreicht. Mit zu gering bemessenen Aufwandmengen, die häufig vom Dosis-Wirkungs-Prinzip des Pflanzenschutzes hergeleitet sind, wird keine langanhaltend fließende Stickstoffquelle erreicht und es kommt nicht zu einer ammoniumbetonten Düngung.