Raps – Gelbschalen im Blick haben
Die Düngung im Raps sollte kurzfristig zum Abschluss gebracht werden, wenn tatsächlich noch Handlungsbedarf besteht. Im Falle einer Flüssigdüngeranwendung müssen Schleppschläuche benutzt werden, weil ansonsten Knospen geschädigt werden würden. Aufgrund hoher Temperaturen ist der Zuflug neuer Insekten wahrscheinlich. Die Gelbschalen und Knospen sollten unbedingt regelmäßig kontrolliert werden. Maßnahmen zur Wuchsregulierung stehen ebenfalls an.
Getreide steht weiter auf der Bremse
In früh gesäten und dementsprechend weit entwickelten Getreidebeständen sollte der noch fehlende Stickstoff in der ersten Aprilhälfte ausgestreut werden. Im Hinblick auf die trockenen Bodenverhältnisse sollte die Terminfindung mehr an der Witterung als an irgendwelchen BBCH-Stadien ausgerichtet werden. Später gesätes Getreide ist oft noch sehr weit in der Entwicklung zurück und „steht“ gefühlt. Solchen Beständen würde eine mineralische Ergänzungsdüngung zur Güllegabe bei der Bestockung helfen.
Stickstoffgaben größer 60 Kilogramm pro Hektar können in stabilisierter Form appliziert werden. Stabilisierte bzw. harnstoffhaltige Düngemittel sind dabei in keiner Weise langsamer als Düngemittel mit Ammoniumnitrat. Die Umsetzung von Harnstoff zum pflanzenverfügbaren Ammonium ist nach ein bis vier Tagen abgeschlossen. Zudem werden immer wieder Verdunstungsverluste von bis zu 30 Prozent bei AHL- oder Harnstoff-Anwendung kolportiert. Ammoniakverluste werden bei einer Anwendung nach guter fachlicher Praxis in den seltensten Fällen eine Rolle spielen – zudem ist der Harnstoff in ALZON® neo-N und PIAGRAN® pro durch einen Ureaseinhibitor vor Ammoniakverlusten geschützt. Für einen tatsächlichen Verlust wären neben Trockenheit auch Temperaturen über 25 Grad Celsius und pH-Werte über 7,5 erforderlich.
Walzen zur Bestockungsförderung
Wie und wann walzt man Getreide zur Bestockungsförderung eigentlich richtig? In unseren Online-Veranstaltungen war das eine Frage, die uns sehr beschäftigt hat. Außer einer recht „dünnen Decke an Erfahrungen“ gab es da nicht viel, auf das wir zurückgreifen konnten. Da das Thema des geringen Stickstoffeinsatzes sowohl durch rote Gebiete als auch durch hohe Betriebsmittelkosten beim Dünger für reges Interesse gesorgt hat, sind wir zusammen mit dem dänischen Walzenhersteller DALBO A/S in den Feldversuch gegangen und prüfen den Einfluss des Walzens auf den Ertrag eines spät gesäten Winterroggens.