Zeit für eine Inventur

Wie in jedem Frühjahr müssen die Futterstöcke vermessen und der Verbrauch hochgerechnet werden, denn jetzt ist die letzte Chance, den Anbau zu korrigieren. Der Maisanbau von frühen Reifegruppen muss in Brandenburg nicht mit geringeren Erträgen verbunden sein. Falls es mit dem Anschluss an die neue Ernte einmal knapp wird, lassen sich auch hier noch kleine Defizite nahezu kostenneutral ausgleichen. Die Maisflächen können nun vorbereitet werden. Auch Wirtschaftsdünger soll schon auf den Feldern verteilt werden. Der Einsatz von PIADIN® zu Gülle und Gärrest bedarf keiner Gedankenstütze für die langjährigen Anwender, denn dieses Produkt hält was es verspricht. Mais reagiert äußerst positiv auf eine vorwiegende Ammoniumernährung. Daher ist der Einsatz des Nitrifikationsinhibitors eine der effektivsten Maßnahmen zur Steigerung der Stickstoffausnutzung aus Wirtschaftsdünger. Oberstes Gebot bleibt aber die Reduktion unproduktiver Verluste bei der Ausbringung und Lagerung von Wirtschaftsdüngern. Eine sofortige Einarbeitung ist im Prinzip bei jedem Wetter geboten, jedoch umso wichtiger, je wärmer und windiger es bei der Applikation ist. Im abgesetzten Verfahren der Gülleausbringung muss die Schlagkraft der folgenden Bodenbearbeitung gleichwertig sein. Gülle bringt den Vorteil mit sich, dass diese neben organisch gebundenem Stickstoff nahezu ausschließlich Ammoniumstickstoff im mineralischen Anteil enthält. Hier sind 45 bis 60 Prozent der Gesamtstickstoffmenge anzunehmen (je nach Substrat und Tierart). Leider hat Gülle aber einen relativ hohen pH-Wert. Damit verschiebt sich das chemische Gleichgewicht von Ammonium in Richtung Ammoniak und dieses kann bei warmen Wetter erheblich freigesetzt werden (30 Prozent des min. N-Anteils aus Gülle). Wind trägt dazu bei, dass eine zunehmende Sättigung regelmäßig fortgetragen wird. Hier kann eine Ansäuerung helfen. Doch wegen der hohen Schwefelfrachten aus der Säure, steckt dieses Verfahren in Deutschland noch immer in den Kinderschuhen. Die Vorteile von PIADIN® liegen in der Verlängerung der Ammoniumphase. Die lange Periode von der Gülleausbringung bis zum physiologischen Stickstoffbedarf des Maises (Anfang März bis Ende Mai) kann so reibungslos überbrückt werden. Die Umwandlung zu Nitrat ist nur stark eingeschränkt möglich und damit sind die dem Nitrat folgenden Nachteile für die Umwelt ebenso gebannt (Auswaschung, Denitrifikation). Auf einem unbestellten Feld kommt es nach Niederschlägen viel häufiger zu einer Wassersättigung, weil es keine Transpiration des Pflanzenbestandes gibt. Daher ist die Gefahr einer Stickstoffverlagerung und Denitrifikation bei früher Gülleapplikation durchaus gegeben. Mit dem Einsatz von PIADIN® wird also nicht nur etwas für den Ertrag (physiologisch vorteilhafte Ammoniumernährung bei Mais) getan, sondern gleichzeitig auch was Gutes für die Umwelt.

Zurück zur Inventur: Ist denn auch noch genügend PIADIN® auf dem Hof? Die Aufwandmenge beträgt auch noch bis direkt vor der Saat fünf Liter pro Hektar. Zwischen Oder und Elbe sollte Mais generell vollständig vor der Saat gedüngt werden, weil heißes Wetter und knappe Niederschläge (trockener Oberboden) die Verteilung der Nährstoffe im Wurzelhorizont bei späteren Applikationsterminen beschränken.

Die Kombination von Gülle mit mineralischen Stickstoffdüngern wird im nächsten Beitrag besprochen. Ich kann aber schon verraten, dass die Versorgung des Maises mit Schwefel wichtig ist.