Sie kam, sah und verschwand

Wie sie den Kopf mit der Sonne dreht, so schwankt der Anbau mit den Preisen am Markt, die Sonnenblume steht im Schatten. Der Anbau wird im Jahr 2024 wohl einen seiner Tiefpunkte erreichen, zu stark ist der Preisverfall. Wer erfolgreich Sonnenblumen in der Fruchtfolge etabliert hat, sucht nun vergebens nach einem sommerlichen Ersatz. Die Blattfrüchte, erst recht die Leguminosen, stehen kaum besser am Konsummarkt da. Daher sollte der Kultur nicht einfach der Rücken zugekehrt werden. Vielmehr gibt es ein paar Grundsätze zu beachten, um die Intensität des Anbaus nicht zu sehr zu vernachlässigen.

  1. Frühreife Sorte wählen
  2. Keine Wirtschaftsdünger zur Sonnenblume anwenden, da diese mit extremer Erntezeitverzögerung auf Mineralisationsschübe reagiert (wetterabhängig und nicht kalkulierbar)
  3. Stickstoff, Schwefel und Kalium (+Mg +Bor) ausgewogen und mineralisch vor der Saat applizieren, gegebenenfalls zur Grundbodenbearbeitung (aber nicht einpflügen)
  4. Auch Sonnenblumen reagieren gut auf eine Ammoniumernährung
  5. Keine zu zeitige Saat, hoher Anspruch an Temperatur, lieber einmal mehr blindstriegeln, um kapillaren Aufstieg zu brechen und Wasser im Boden zu halten (bei blankem Boden)
  6. Schützende Mulchschichten der vorherigen Zwischenfrucht kann erhalten werden, bei Einsatz von blattaktiven Wirkstoffen (Herbizid)
  7. Saat ab 10 °C Bodentemperatur, bei der Saatstärke ist Erfahrung gefragt, zu lichte Bestände neigen zu riesigen Köpfen (Standfestigkeit gefährdet)
  8. Bei schwer bekämpfbaren Unkräutern auf herbizidtolerante Sorten zurückgreifen, Vorauflaufbehandlungen mit Bodenwirkstoffen sind oft nicht sicher auf Grund von trockenen Oberböden zur Saatzeit bzw. bei Mulchauflage unmöglich
  9. Einsatz von Hackgeräten gut möglich, jedoch ist die Sonnenblume konkurrenzschwach, daher ersten Unkraut- und Gräserdruck zügig ausschalten (auch des Wassers wegen Kapillarität brechen auf blankem Boden)

Mut zur optimalen Intensität und eine gute Ernte!

Mais nicht nur mit Gülle düngen

Ein dauerhaftes Problem bleibt die Versorgung mit Schwefel, denn wenn auch viele Nährstoffe in Gülle anteilig mineralisch vorliegen, so ist Schwefel die Ausnahme. Dieser so wichtige Nährstoff ist organisch in Gülle und Gärrest enthalten und muss erst mineralisiert werden. Jedoch funktioniert das nur in einem warmen, aktiven Boden. Ist es zu trocken oder zu kalt, ist die Aktivität sehr stark eingeschränkt. Daher wird der Rat zu Schwefel aus dem Sack laut. Mit 15 Kilogramm wasserlöslichem Schwefel liegt keiner falsch. Eine Möglichkeit besteht im Einsatz von PIASAN®-G 20/8, es wird also nur eine geringe Menge Stickstoff zusätzlich ausgebracht, die für Mais in Kombination mit Wirtschaftsdünger ausreicht und ausreichend Schwefel mit sich bringt. Noch besser ist aber die Anwendung von ALZON®-flüssig G 20/8, mit allen Vorteilen des PIASAN®. Jedoch enthält ALZON®-flüssig G 20/8 einen Nitrifikationsinhibitor in einer Konzentration, die den Boden bereits bei einer Applikationsmenge von äquivalent 40 kg N/ha stabilisiert und so eine vorwiegende Ammoniumernährung forciert, auf die der Mais hervorragend reagiert.

Natürlich gibt es auf einigen Flächen auch eine Begrenzung für Phosphat, auch wenn viel Gülle vorhanden ist, Getreide kann sie auch verwerten (Tipp für das nächste Jahr, für eine Gabe in Getreide ist es bereits ziemlich spät). Wer die technischen Voraussetzungen hat, sollte eine Unterfußdüngung in Betracht ziehen. Der Effekt einer klassischen Unterfußdüngung ist nur mit der Kombination aus Ammonium und Phosphat erreichbar, daher benötigt man den Platz für das Phosphat in der Kalkulation. Als sinnvoll hat sich die Kombination von DAP und Kieserit herausgestellt, denn so wird Stickstoff, Phosphat und Schwefel sowie Magnesium über die Unterfußdüngung abgesichert und eine zusätzliche Überfahrt wird vermieden. Dann sollte aber die Gülle/Gärrest mit PIADIN® stabilisiert werden, was eine Überfahrt mit ALZON®-flüssig G 20/8 überflüssig macht.

Sparen geht immer… zu Lasten des Ertragspotentials.