Bewirtschaftung von Dauergrünland über Jahre sichtbar

Noch sind die Standorte deutlich zu nass, das Wasser steht vielerorts über der Flur. Die Gräben fließen aber zügig und wenn neuer Regen ausbleibt, können die Wehre bald wieder geschlossen werden, um Wasser in der Region zu halten. Noch vor Jahren waren die Stellen bekannt, in die man früher gern ein paar Weiden gesteckt hätte, wenn die Direktzahlungen nicht eben für diese paar Quadratmeter gestrichen worden wäre. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass man benannte Areale in diesem Frühjahr wieder genauestens kennenlernen wird, wenn nicht sogar noch im ersten Schnitt, mit ortsunkundigen Fahrern, kleinere Unglücke passieren. Bisher wurde noch jeder Traktor wieder ausgebuddelt.

Die Pflege des Grünlandes muss sobald es die Befahrbarkeit zulässt erfolgen. Frostereignisse und hohe Pegelstände haben den Moorkörper gehoben. Die Wurzeln der noch intakten Narbe müssen wieder Bodenschluss bekommen. Auch die zahlreichen Maulwurfshaufen müssen planiert werden, um Futterverschmutzung vorzubeugen. Wie in jedem Jahr ist auch die Applikation von Grunddünger inkl. Magnesium und Schwefel von überragender Bedeutung zum Erhalt des Pflanzenbestandes. Nur ein ausgewogen ernährtes Grünland bleibt gleichermaßen gesund und widerstandsfähig gegen Trockenheit und Nässe. Bei der Düngung kann auf Harnstoff zurückgegriffen werden. Im Frühjahr ist der Boden und der Pflanzenbestand feucht. Die Lösung des Harnstoffes ohne nennenswerte Verluste ist sicher. Unter trockenen Bedingungen zum zweiten Schnitt schützt der Ureaseinhibitor vor unproduktiven Verlusten, falls der Dünger mal etwas länger auf der trockenen Bodenoberfläche verweilt. Auch hier ist die Kombination mit Schwefel wichtig, da weder aus Gülle, noch aus Mist mineralischer Schwefel zum ersten Aufwuchs geliefert wird. Die Züchtung der dominierenden Futtergräser hat eine deutliche Ertragslast auf den ersten Aufwuchs herbeigeführt. Daher sollte dieser nicht nur auf Grund der immer wiederkehrenden Niederschläge und vermehrten Hitzetage ab Ende Mai bedarfsgerecht gedüngt werden. Die Produkte PIAMON® 33-S und raps-power® neo-N bleiben eine gute Empfehlung.

Auf Gräserstandorten sollten die herbiziden Wirkstoffe nicht mit der Flüssigdüngung appliziert werden. Die Priorität muss dort auf dem Pflanzenschutz liegen und die Düsenwahl muss sich der feinen Ausbringung unterordnen. Es ist möglich die Herbizidapplikation mit AHL anzuschärfen, jedoch mit höchstens 30 Litern AHL je Hektar (ca. 10kg N/ha) bei einer Brühemenge von 200 l/ha. Unverdünntes AHL sollte grobtropfig mit FD-Düsen ausgebracht werden, um eine höchstmögliche Kulturpflanzenschonung zu erreichen.