Auf der Suche nach Fruchtfolgevorteilen

Die Erweiterung der Fruchtfolge steht bei vielen Betriebsleitern auf dem Plan. Es wurden schon viele Alternativen probiert und nur selten waren diese ökonomisch sinnvoll oder zeigten andere agronomische Vorteile. Seit einigen Jahren scheint sich auf dem Leguminosenmarkt etwas zu tun. Bisher kamen Ackerbohnen und Erbsen aber fast nur auf Gunststandorten zu befriedigenden Erträgen. In den letzten fünf Jahren bewerben Züchter die Winterformen mit wachsender Begeisterung. Die Vorteile der Herbstaussaat von Ackerbohnen und Erbsen liegen auf der Hand. Im Herbst sind die Niederschläge zur Etablierung des Bestandes sicher. Sowohl auf zu Trockenheit neigenden Standorten als auch auf spät befahrbaren Böden können die Winterformen ihre Stärken ausspielen, weil sie im Frühjahr bereits etabliert sind und damit einen Vorsprung gegenüber Sommerungen haben. Bisher stand die Winterhärte der Ausbreitung der Winterformen zwischen Elbe und Oder im Weg, doch neuere Sorten sind hier deutlich besser geworden. Es wird interessant, ob sie die nächste Woche gut überstehen. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Auf Gunststandorten halten sich Winter- und Sommerform in den Erträgen die Waage. Wichtig bei der Etablierung der Winterformen ist die etwas spätere Saat, denn die Pflanzen dürfen sich keinesfalls überwachsen, da dann die Winterhärte nicht mehr gegeben ist. Neuere Züchtungen sind in etwa auf dem Niveau von Gerste.

Eine Verbreitung von Leguminosen in der Feldflur wäre durchaus zu begrüßen. Es ist aber nicht so, dass Lippenblütler als extensive Kulturen angesprochen werden können. Die Unkrautregulierung, die Erhaltung der Standfestigkeit und das Schadinsekten-Monitoring sind sehr anspruchsvoll. Ein Lichtblick bleibt aber die hohe Nachfrage seitens der Verarbeiter und die positiven Effekte für die Fruchtfolge.