Praxiserfahrung Weinbau im Rheingau

Der Weinbau in Deutschland hat jahrhundertlange Tradition.

Vor über 2.000 Jahren haben die Römer die Reben in den deutschsprachigen Raum gebracht.

Die Wurzeln der Weinkultur im Rheingau geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Beginnend mit der Gründung des Klosters Eberbach, welches vor allem durch die Verfilmung „Der Name der Rose“ in den Innenräumen sehr bekannt wurde und des Schloss Johannisbergs mit einem der ältesten Weinkeller Deutschlands.

Zum Betrieb

Das Weingut Daniel in Geisenheim am Rhein befindet sich im Weinanbaugebiet Rheingau mit tollem Blick auf das Schloss Johannisberg.

Direkt auf der anderen Rheinseite vom Rheingau ist Rheinland-Pfalz mit den angrenzenden Weinanbaugebieten Rheinhessen und Nahe.

Der Betrieb ist Selbstvermarkter. Zu den Weinkunden zählen Gastronomie, Weinhandel, Firmen sowie klassische private Weinkunden. Die Geschichte reicht vier Generationen zurück, in denen die Familie des Inhabers im Vollerwerb Wein produziert. Der Urgroßvater kreierte bereits in den 30er Jahren erste Rotweincuvées. Die Mutter, erste Winzermeisterin im Rheingau, führte das Weingut seit den 1970ern. Zu den Rebsorten gehören unter anderem Riesling, Grauburgunder, Weisburgunder, Sauvignon blanc, Spätburgunder, St. Laurent.

Besonderheiten im Jahr 2021

In 2021 hatte man mit hohem Krankheitsrisiko, verursacht durch das andauernd feuchte Wetter in den Weinbergen zu tun. In diesem Jahr war der Falsche Mehltau (plamopora viticula) schon seit Saisonbeginn besonders gefährlich und Botrytis (Botrytis cinerea) noch bis kurz vor der Weinlese. In manchen Sorten gab es auch wieder Probleme mit dem echten Mehltau (Erysiphe necator), der vor allem Weinfehler verursacht.

Die Weinbergböden im oberen Rheingau

Als Ausgangssubstrat der Bodenbildung ist insbesondere der geologisch sehr junge, eiszeitliche Löss oder Sandlöss hervorzuheben, der als Flugstaub fast überall hingetragen wurde. Die Weinbergböden bestehen heute aus Lösslehm und zersetztem vordevonischem Serizitgneis (Rigosol-Braunerde) beziehungsweise aus Lösslehm über Löss (Rigosol-Parabraunerde).

Pflanzenernährung

Bei der Ernährung der Pflanze sind neben Stickstoff noch Phosphor und Kali von Bedeutung. Allerdings ist in den traditionellen Weinbergböden nach wie vor Phosphor ausreichend vorhanden und wird meist nicht mineralisch gedüngt. Phosphormangelsymptome sind auf Praxisflächen normalerweise nicht zu finden. Vor allem aber Mikronährstoffe wie Eisen und Magnesium, die über das Blatt gegeben werden, sind elementar für die Weinrebe. Eisenchlorosen durch verminderte Eisenaufnahme der Reben sowie Stiellähme durch Magnesiummangel, sind je nach Jahr oder Standort häufiger zu finden.

Der Stickstoffbedarf liegt nur bei 40 bis 60 kg N je ha, da nur der Stickstoff durch die Abfuhr der Trauben aus dem Weinberg ausgeglichen werden muss.