Spannende Forschungsvorhaben im Winterraps in Cunnersdorf – Forschungs- & Entwicklungsnetzwerk NAWIRA

Nachhaltiger Winterrapsanbau durch züchterische Verbesserung der NUE und Optimierung des Anbausystems

Winterraps gehört in Deutschland nach wie vor zu den wichtigsten Kulturen, und die substanzielle Steigerung der Stickstoff-Nutzungseffizienz zu den brennendsten Fragen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Rapsanbau.

Seit August 2023 wird in der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung der SKW Piesteritz in Cunnersdorf im Rahmen eines Forschungsverbundes der Frage nachgegangen, wie sich der züchterische Fortschritt mit den Vorteilen der stabilisierten Stickstoffdüngung so verknüpfen lassen, dass sich Effizienz maximal steigern lässt.

Im Verbund treffen die SKW Piesteritz dabei auf exzellente Partner aus Forschung und Praxis. Darunter ist das Julius-Kühn-Institut gleich mit fünf Einrichtungen vertreten: den Instituten für Resistenzforschung und Stresstoleranz, für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, für Pflanzenbau und Bodenkunde, für Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen und für Strategie und Folgenabschätzung. Als weiterer Wirtschaftspartner ist das Unternehmen NPZ Innovation GmbH vertreten.

Ausgehend von entsprechend selektierten Winterrapshybriden werden im Projekt NAWIRA optimierte Anbauverfahren entwickelt, die ein bislang unerreichtes Niveau der Stickstoffeffizienz auf Basis hoher und stabiler Rapserträge gewährleisten soll. Das Projekt verfolgt die Hypothese, dass sowohl durch die Einzelfaktoren Genotyp, Dünger-N-Form und Düngestrategie sowie Saattechnik, insbesondere aber durch die intelligente Kombination dieser Faktoren höchste Erträge und Effizienz und damit eine deutliche Reduktion der N-Bilanzüberschüsse erzielt werden können. Die Analyse dieser vielschichtigen Wechselwirkungen und zielführende Zusammenstellung dieser Schlüsselfaktoren sollen die Basis für neuartige, zukunftsweisende Anbausysteme im Winterraps darstellen. Ausgehend von den hier gewonnenen Erkenntnissen zur Optimierung der Interaktionen zwischen Genotyp, Düngestrategie und Saattechnik soll unter anderem auch der Weg für GPS-gesteuerte Pflege und Pflanzenschutz-Tools (mechanische Unkrautkontrolle) geebnet werden.

Damit kann das Vorhaben NAWIRA auch einen Trittstein in die Nutzung von Robotik und damit für das sogenannte Spot-Farming darstellen, bei dem pflanzenbauliche Entscheidungen auf Basis einer Einzelpflanzenbetrachtung getroffen werden.