Blick nach Cunnersdorf – Gewächshaus und Klimakammern

Der Herbst im Gewächshaus

Während in den Feldversuchen allmählich die späten Sommerkulturen ihrer Ernte entgegenwachsen und mit der Bodenbearbeitung und Aussaat der Grundstock für neue Feldversuche gelegt wird, werden die Versuche im Gewächshaus der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung der SKW Piesteritz in Cunnersdorf in Kürze bereits abgeschlossen sein.

Ein letzter Gefäßversuch mit Mais zur Untersuchung einer verzögerten Stickstofffreisetzung aus speziell formulierten Granalien und eine Reihe von Töpfen mit Feldgemüse bringen derzeit ein paar Streifen intensives Grün in das sich allmählich leerende Gewächshaus.

Wirklich Ruhe kehrt hier jedoch auch im Herbst nicht ein: Unzählige Pflanzenproben müssen getrocknet, fein vermahlen und analysiert werden. Das setzt eine durchdachte Logistik voraus. Die erfassten Zahlenkolonnen, unter anderem zu Erträgen, Nährstoffentzügen oder Auswaschungen, müssen analysiert, statistisch ausgewertet und vor allem bewertet werden. Ausgehend von diesen ermittelten Ergebnissen werden Prüfpläne für die neue Saison erstellt. Für die neue Gewächshaussaison müssen zudem fünf Tonnen Oberboden aus dem Freiland entnommen, getrocknet und feingesiebt werden.

Die Gefäßversuche im Gewächshaus eignen sich vor allem, um unsere stabilisierten Dünger tiefgehend zu prüfen. Die Produkte müssen sich auch bei einem reduzierten Wasserangebot, unter starken Ammoniakverlustbedingungen oder bei Auswaschungsereignissen bewähren. Aus den Gewächshausuntersuchungen können erfolgversprechende Wirkstoffe und Dünger für die Testung im Feld hervorgehen. Die Erkenntnisse zu günstigen und weniger günstigen Applikationsbedingungen werden auch für die landwirtschaftliche Fachberatung genutzt.

Das Kulturartenspektrum wurde in der Saison 2023 deutlich erweitert: In den Gefäßversuchen wurden Hafer, Gerste, Mais, Raps, Weizen (Winter-und Sommersorten), Weidelgras sowie Kartoffeln, Erdbeeren, Spinat, Sonnenblumen und Möhren kultiviert.

Die Klimakammer – Versuche unter optimalen Bedingungen

Unabhängig von der Vegetationsperiode und den Arbeiten auf dem Versuchsfeld werden in unseren Klimakammern ganzjährig Versuche durchgeführt. Hier können alle Bedürfnisse der Pflanzen hinsichtlich Temperatur, Luftfeuchte, Lichtdauer und Lichtintensität erfüllt werden.

Unter diesen optimalen Bedingungen prüfen wir beispielsweise die Wirkung von Biostimulanzien in Kombination mit unseren Düngespezialitäten. Unser Blick fällt dabei nicht nur auf die gebildete Biomasse, sondern auch auf den N-Gehalt in der Pflanze und die N-Aufnahme während definierter Entwicklungsstadien.

Biostimulierende Substanzen können die Effizienz der Nährstoffaufnahme und -verwertung der Pflanze verbessern und so dazu beitragen, dass die Vorteilswirkung unsere Düngeprodukte speziell unter ungünstigen Bedingungen besonders hoch ausfällt.

Auch im nächsten Jahr warten wieder viele interessante Fragestellungen und eine große Vielfalt an Versuchen auf die engagierten Teams in Gewächshaus und Klimakammer.

Wir wünschen dem engagierten Team der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung gutes Gelingen und viele kreative Ideen und Entscheidungen für eine innovative Düngung und Landwirtschaft!