Versuchsstation und Landwirtschaftsbetrieb – Blick nach Cunnersdorf

Nach der Ernte ist vor der Ernte

Bis auf Mais und Zuckerrüben ist die Ernte wie auch anderswo längst abgeschlossen.

Und getreu dem Motto „Nach der Ernte ist vor der Ernte“ ist das Team der Versuchsstation und des Landwirtschaftsbetriebes Cunnersdorf in diesen Wochen emsig damit beschäftigt, den Grundstein für die Feldversuche und die Ernte der nächsten Saison zu legen.

Die Maisernte ist im Gange

Außerdem läuft auf dem Hauptversuchsfeld gerade die Maisernte. Wie in jedem Jahr wird ein Teil als Silomais geerntet, der Rest als Körnermais. Leider ist die Frühjahrstrockenheit noch immer deutlich sichtbar. Die Maispflanzen haben teilweise sehr unterschiedliche Mengen an Biomasse gebildet. Häufig blieb die erreichte Höhe unter 2 Metern. Dafür ist der Kolben durch die umfangreichen Niederschläge im Juni und August sehr gut entwickelt, so dass trotzdem eine gute Energieausbeute zu erwarten ist.

Auf unserer Praxisfläche wird der Mais in den kommenden Wochen mit einem Häcksler mit Maispflückvorsatz geerntet. Die Kolben werden dabei zu Lieschkolbensilage (LKS) gehäckselt, die in der Biogasanlage oder in der Schweinefütterung zum Einsatz kommt. Die Möglichkeit der Ganzkolbenernte hat für uns mehrere Vorteile. Zum einen ist zwar der Ertrag an Biomasse und damit auch Silomais durch die Mai-Trockenheit in diesem Jahr eher mager, dafür sind aber die Kolben gut ausgebildet. Zum anderen sind die Trocknungskosten weiterhin auf einem sehr hohen Level, was gegen eine Körnermaisernte spricht. LKS ist also das Mittel der Wahl.  Als weiterer Vorteil verbleibt mit den Ernteresten mehr Organik auf dem Feld.

Vorbereitung des Hauptversuchsfeldes 2024

Im nächsten Jahr wird auf dem diesjährigen Hauptversuchsfeld im Rahmen der Versuchsfeld-Fruchtfolge flächendeckend Mais stehen. Nach der Beseitigung des Ausfallgetreides erfolgt dazu eine flache Bodenbearbeitung und dann direkt die Aussaat der Zwischenfruchtmischung. Diese Grünbrache bleibt bis zum Maislegen im nächsten Jahr stehen.

Auf dem künftigen Hauptversuchsfeld werden die Wintergetreide-Flächen für die Aussaat vorbereitet und flach mit der Scheibenegge bearbeitet. Ausfallgetreide wird dadurch entfernt und die grüne Brücke, in der sich Blattläuse und andere Virusvektoren vermehren, wird gebrochen.

Neuer Winterraps genießt Wärme und Bodenfeuchte

Unser Winterraps ist gut aufgelaufen und profitiert nicht nur von der warmen Witterung. Auch die regelmäßigen Niederschläge im August und Anfang September waren förderlich, so dass sich die Versuche sehr gleichmäßig präsentieren.

Doch leider sind nicht nur die jungen Rapspflanzen Nutznießer der Wärme. Auch der Rapserdfloh ist zahlreich in die Bestände eingewandert und verlangt nach engmaschigen Kontrollen und gezielten Gegenmaßnahmen. In einigen Versuchen wird in diesen Tagen eine Herbstdüngung appliziert, welche sich im nächsten Jahr mit der reinen Frühjahrsdüngung messen muss.