Empfehlungen zur Zuckerrübendüngung 2024

Die Stickstoffaufnahme der Zuckerrübe ist bis etwa zum 10-Blattstadium recht gering. In den folgenden 80 Tagen, der Zeit des stärksten Blattwachstums, intensiviert sich die Stickstoffaufnahme bis sie in der Periode der Zuckereinlagerung abklingt. Am Ende sollen sich die erntereifen Rüben durch eine hohe Zuckerausbeute und einen niedrigen Gehalt an sogenannten Melasse-Bildnern (Alpha-Amino-N, Kalium, Natrium) auszeichnen. Gesichert wird dies u.a. durch eine angepasste, bedarfsgerechte und effiziente Nährstoffversorgung.

Ausgeglichene und gleichmäßige N-Versorgung

Basis eines ertragreichen Feldbestandes ist u.a. die optimale Jugendentwicklung. Diese setzt bereits frühzeitig ein mittleres bis hohes Nährstoffangebot voraus. Für hohe Zuckererträge bedarf es zum einen einer optimalen Versorgung mit Stickstoff, Schwefel und auch Mikronährstoffen. Zum anderen darf die N-Düngung nicht überzogen werden, da Stickstoff, der zu spät und zu reichlich verfügbar wird, die physiologische Reife verzögert, das Schossen der Rüben auslösen und die Qualität mindern kann. Zuckerrüben haben bei einem Ertrag von 650 dt/ha einen Stickstoffbedarfswert von 170 kg N/ha. Aufgrund der langen Wachstumszeit und der tiefen Durchwurzelung kann die Rübe auch den bodeneigenen Stickstoff optimal verwerten. Daher ist eine sorgfältige und standortangepasste Düngebedarfsermittlung besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund sollte auf eine schlagbezogene Nmin-Untersuchung nicht verzichtet werden.

Einarbeitung vor Saat ist die beste Wahl

Eine Vorsaat-Einarbeitung des N-Düngers dürfte, verglichen mit der Ausbringung unmittelbar nach der Saat, in den meisten Fällen die bessere Entscheidung sein. Grundsätzlich ist aber auch die Düngung bis drei Tage nach der Aussaat möglich. Die Dünger-N-Mengen liegen meist zwischen 80 kg und max. 120 kg pro Hektar. Sollten einmal höhere N-Mengen zur Anwendung kommen, ist gerade im Falle einer Einmalgabe die Einarbeitung vor Aussaat unumgänglich. Alternativ kann eine kleinere zweite Teilgabe als Kopfdüngung im 6- bis 10-Blatt-Stadium der Rübe erfolgen. Es ist zu beachten, dass die Rübe auf hohe Salzkonzentrationen empfindlich reagieren kann. Diese Stressreaktionen sind auf leichten Böden und bei Trockenheit stärker ausgeprägt als auf schwereren Böden bzw. bei ausgeglichener Wasserversorgung.

Einmalgabe überzeugt

Mit einem ammoniumstabilisierten Dünger wie ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6 kann die gesamte Stickstoffmenge ohne Bedenken als Einmalgabe vor oder auch unmittelbar nach der Saat ausgebracht werden.

Wie Abb. 1 zeigt, können im Vergleich zur konventionell-nitratbetonten N-Versorgung (hier als KAS) mit einer Einmalgabe eines N-stabilisierten Düngers deutliche Mehrerträge erzielt und zugleich die Qualität verbessert werden. Im vorliegenden Fall gilt das selbst bei einer um 30 Prozent reduzierten Dünger-N-Menge.

Eine kombinierte Stickstoff-Schwefel-Versorgung, wie sie bei Anwendung von ALZON® flüssig-S 25/6 im idealen Verhältnis gegeben ist, zeigt ebenfalls deutliche Vorteilseffekte. Zuckerrüben haben einen Schwefelbedarf von 20 bis 30 kg S/ha.

Mit schwefelhaltigen, ammoniumstabilisierten Düngern (u.a. ALZON® flüssig-S 25/6) können N-Mengen jenseits von 120 kg N/ha und mit diesen auch der gesamte S-Bedarf in einer zusammengefassten Gabe ausgebracht werden. Wie zuvor erwähnt, wird eine Einarbeitung in jedem Fall empfohlen.

Ammoniumbetont – umweltschonend und bedarfsgerecht durch die lange Saison

Auch eine Ausbringung ammoniumstabilisierter Dünger ist bereits zwei bis drei Wochen vor der geplanten Aussaat möglich. Selbst wenn auf die Applikation stärkere Niederschläge folgen sollten, sind Verlustrisiken durch Nitrataustrag, Lachgas- oder N2-Emissionen im Zuge der Nitrifikationsinhibierung weitgehend ausgeschlossen. Die Ammoniumstabilisierung beugt auch einer Verlagerung des Dünger-N in Tiefen vor, die von der jungen Rübenwurzel noch nicht erschlossen werden können.

Gleichzeitig vermeidet der regulierte N-Fluss vom Sorptionsträger in die Bodenlösung zu große und damit problematische Nitratkonzentrationen im Umfeld der jungen Rübenwurzel. Im Ergebnis zeigt sich über die gesamte Länge der Vegetationsperiode eine optimal abgestimmte Stickstoffversorgung der Zuckerrübe.

Düngung in zwei Gaben spätestens Mitte Mai abschließen

Alternativ kann natürlich konventionell u.a. mit PIAMON® 33-S oder PIAGRAN® pro gedüngt werden. Hierbei ist eine Aufteilung in zwei Gaben zu empfehlen, wobei circa zwei Drittel der gesamten Stickstoffmenge zur Saat und ein Drittel während der frühen Laubblattphase bis spätestens Mitte Mai gegeben werden sollten. Bei trockener Witterung zur zweiten Gabe kann PIASAN® 28 (AHL) mit Mehrlochdüsen als Kopfdünger genutzt werden. Dabei darf eine Höchstmenge von 100 bis 150 l/ha (36 bis 54 kg N/ha) nicht überschritten werden.

Schnell gelesen

Der nicht zu hohe N-Düngerbedarf von Zuckerrüben kann besonders vorteilhaft mit einer ammoniumstabilisierten Einmalgabe (z.B. ALZON® neo-N)abgedeckt werden. Eine zusätzliche Schwefeldüngung (z.B. ALZON® flüssig-S 25/6) ist von Vorteil, zumal der nur noch minimale S-Eintrag aus der Luft die Bilanzdefizite durch Pflanzenentzug und Verlagerung nicht annähernd kompensieren kann.  

Die Einarbeitung des Düngers vor Aussaat ist für die Start- bzw. Einmalgabe die günstigste Variante. Bei ausreichend feuchtem Boden kann die Düngung auch noch in den ersten drei Tagen nach der Saat erfolgen. Bei Anwendung traditioneller Produkte (z.B. PIAMON® 33-S, PIAGRAN® pro) sollte vor allem bei höheren N-Düngermengen (> 120 kg N/ha) eine Aufteilung der ermittelten Düngermenge in zwei Teilgaben erfolgen.