Düngung im Gemüsebau – hoher N-Bedarf und hohes N-Verlustrisiko

Gemüseanbau ist eine Sache von Spezialbetrieben und funktioniert in eingespielten technologischen Ketten. Voraussetzungen sind neben guten Böden mit einer sehr guten Nährstoffversorgung, auch geeignete klimatische Bedingungen. Zusatzbewässerung ist und bleibt ein zentrales Thema.

Spargel, Weißkohl und Salat nehmen neben Zwiebeln und Möhren dabei eine herausragende Stellung ein. Hinsichtlich der Stickstoffdüngung spielen Weißkohl (etwa 40 Prozent der gesamten Gemüseanbaufläche) und Salat eine herausragende Rolle. Die Hauptanbaugebiete für Weißkohl befinden sich in Dithmarschen an der Westküste Schleswig-Holsteins und im Rheinland. Der N-Bedarf ist hoch und reicht von etwa 200 kg N/ha für frühen Weißkohl bis mehr als 350 kg N/ha für die industrielle Verarbeitung. Hohe Düngermengen und ausgeprägte Zusatzbewässerung – das ist eine Kombination, die für die Stickstoffdüngung besondere Herausforderungen bereithält. Beim Salat ist der N-Düngebedarf (Sollwert 150 kg N/ha) zwar nicht so hoch, aber durch den bevorzugten Anbau auf leichten Böden und Zusatzbewässerung ist in puncto N-Verlustrisiko (Lachgas, Nitrat) ebenfalls besondere Achtsamkeit geboten.

Weißkohl braucht neben Stickstoff auch ausreichend Schwefel

Welches Potenzial in den Düngern und Düngestrategien der SKW Stickstoffwerke Piesteritz liegt, zeigen aktuelle Untersuchungen im Gemüse, so ein Versuch auf einem typischen Weißkohl-Standort im Landkreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) aus dem Jahr 2021. Basierend auf dem langjährigen Ertragsdurchschnitt von 1.000 dt/ha wurde der N-Düngebedarf mit 270 kg N/ha (Sollwert 320 kg N/ha abzüglich 45 kg N/ha Boden-Nmin) veranschlagt. Aufgrund der günstigen Witterung wurde der erwartete Durchschnittsertrag in allen Düngungsvarianten mit Werten zwischen 1788 und 2009 dt/ha deutlich übertroffen – die N-Ausnutzung kann damit als sehr gut bewertet werden. Dass dabei auch die gleichzeitig gewährleistete ausreichende Schwefelversorgung eine wesentliche Rolle gespielt hat, dürfte außer Frage stehen.

Harnstoff aus Piesteritz hat die Nase im Gemüse vorn

Die N-Gaben wurden aufgrund der hohen bedarfsgerechten N-Mengen auch in der Variante raps-power® neo-N  auf 3 Gaben verteilt. Wie die Ergebnisse in Abb. 1 zeigen, können die Varianten, die auf die Dünger-N-Formen Harnstoff bzw. Ammoniumsulfat-Harnstoff setzten, gegenüber KAS/ASS überzeugen.

Die Versuche werden in den Folgejahren fortgesetzt, um der Frage nachzugehen, inwieweit eine Zusammenfassung von Teilgaben auch in Gemüsebau-Düngungssysteme integriert werden kann. So sollten sich die Vorzüge der ammoniumbetonten Pflanzenernährung (Lachgasminderung, geringeres Auswaschungsrisiko, Förderung des Wurzelwachstums, Erschließung von Mikronährstoffen) noch besser in Ertrags- und Effizienzgewinne ummünzen lassen.

Einsatz von ALZON® neo-N und PIAGRAN® auch in Porree erfolgreich

2020 wurde in der Nähe von Dresden an einem traditionellen Standort für den Gemüseanbau ein Versuch in Porree durchgeführt. Der N-Düngebedarf unter Berücksichtigung von Ertragserwartung und Nmin-Gehalt lag bei 140 kg N/ha. Für eine ausreichende Schwefelversorgung wurde in allen Prüfgliedern mit der ersten N-Gabe schwefelsaures Ammoniak (SSA) gedüngt. Die Ergebnisse zeigen hier eine deutliche Überlegenheit der Systeme, die auf innovative Düngeittel aus dem Hause Piesteritz setzen. Sowohl mit PIAGRAN® pro als auch mit ALZON® neo-N ließen sich gegenüber der KAS-Variante signifikante Mehrerträge erzielen (Abb. 2).

Gezielt die Vorteile von Urease- und Nitrifikationsinhibitoren nutzen

Der Einsatz qualitativ hochwertiger Düngemittel hat sich im Gemüsebau als ausgesprochen erfolgreich erwiesen. Dies ist nicht zuletzt den zahlreichen Vorteilswirkungen von Urease- und Nitrifikationsinhibitoren zu verdanken. Sie gewährleisten eine verlustarme, hocheffiziente Stickstoff- und ggf. auch Schwefelversorgung und tragen zum Umwelt- und Klimaschutz bei und optimieren die N-Bereitstellung im Boden.