Kartoffelanbau - Ein Blick nach Mecklenburg-Vorpommern

Im letzten Monat konnte im Nordosten die Kartoffelernte abgeschlossen werden. Die Erträge auf den rund 12.800 Hektar Anbaufläche in Mecklenburg-Vorpommern fielen je nach Region sehr unterschiedlich aus. Mit durchschnittlich 339 Dezitonnen pro Hektar war das Ergebnis aber recht enttäuschend. Basierend auf der sehr trockenen und warmen Witterung in diesem Anbaujahr, beträgt der vorläufige Ertrag in Deutschland laut Statistischem Bundesamt im Normalfall 385 Dezitonnen pro Hektar.

Entwicklung der Anbauflächen und Erträge

Trotz, dass die Erträge immer wieder stärkeren Schwankungen unterliegen, konnte sich der Umfang des Kartoffelanbaus in Mecklenburg-Vorpommern erfreulicherweise in den letzten Jahren konsolidieren.

Quelle: Statistische Berichte, Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern
  Anbaufläche (ha) Erträge (dt/ha)
Durchschnitt 2015 - 2020 12200 349,4
2020 13300 361,7
2021 12700 402,7
2022 (vorläufiges Ergebnis) 12800 339,1

In Mecklenburg-Vorpommern werden auf circa einer Fläche von 3.000 Hektar Pflanzkartoffeln angebaut. Diese Anbaurichtung erklärt auch zum Teil den Ertragsrückstand im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt. Die stärksten Effekte auf den Ertrag haben aber im Nordosten die Niederschlagsmengen. Durch die regionale Ausweitung von Beregnungskapazitäten konnte dabei auf vielen Betrieben eine deutliche Verbesserung der Ertragsstabilität erzielt werden.

Nach der Saison ist vor der Saison – Düngung in der Region

Auf dem Versuchsstandort der agro nord - Kürzinger GbR in Sanitz, im Landkreis Rostock, wurden in den letzten Jahren erfolgreiche Düngungsversuche der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH durchgeführt. Im Zentrum der Exaktversuche stehen Fragen zur Optimierung der Stickstoffdüngung im Kartoffelanbau.

Auch wenn die Kartoffel im Vergleich zu anderen Kulturen einen deutlich geringeren Stickstoffbedarf hat, so wird mit der Düngerwahl schon eine wichtige Weiche für den späteren Ernteerfolg gestellt. Die Wirkung und die Vorzüglichkeit einer ammoniumbetonten Pflanzenernährung über eine stabilisierte Düngung, ist in langjährigen Versuchen in ganz Deutschland bereits unter Beweis gestellt worden. Der Vergleich von traditioneller mit stabilisierter Düngung fand auch am Standort Sanitz statt. Hier brachte die einmalige Anwendung von stabilisierten Düngern wie ALZON® neo-N und ALZON® flüssig-S 25/6 einen erheblichen Vorteil im Vergleich zur zweimaligen Anwendung von PIAGRAN® pro.

Neben dem Vergleich von Düngestrategien stehen derzeit die Effekte der Düngerplatzierung verstärkt im Fokus der Betrachtungen.

Unterfußdüngung – Eine wichtige Stellschraube

Neben den Verfahren „vor dem Legen“ und „nach dem Pflanzen“ bietet die Unterfußdüngung eine interessante Alternative zu den bereits lang etablierten Verfahren. Im Jahr 2020 konnte in Sanitz ein um zehn Prozent höherer Ertrag der Unterfußvariante im direkten Vergleich zur Anwendung “vor dem Legen“ bei einer gleichbleibenden Düngemenge von 140 kg N/ha ALZON® neo-N festgestellt werden. Dieser sehr positive Effekt wurde noch durch eine zusätzliche Unterfußgabe von 50 kg P2O5/ha über Triple-Superphosphat (TSP) um weitere vier Prozent verstärkt.

Das Versuchsjahr 2021 konnte im Grundsatz die Ergebnisse aus dem Jahr 2020 bestätigen, allerdings waren die Ertragseffekte nicht so stark ausgeprägt wie im Vorjahr.

Ausblick 2023

Die Effektivität der Stickstoffdüngung wird unter den gegenwärtigen Bedingungen am Düngermarkt, der Düngeverordnung und den Klimaveränderungen auch im Kartoffelanbau zunehmend wichtiger. Grund genug sich in der nächsten Zeit intensiv mit diesem Thema auseinander zu setzten. Nutzen Sie dazu unsere Informationsangebote und den direkten Kontakt zur Fachberatung.