Allgemeine Situation

Die Silomaisernte läuft in den früheren beziehungsweise niederschlagsärmeren Gebieten auf Hochtouren. Die Erträge sind hier nicht immer zufriedenstellend. In den späteren Gebieten und den Standorten mit ausreichender Wasserversorgung wird der Erntebeginn noch ein paar Tage dauern. Dort sind in der Regel auch gute bis sehr gute Erträge zu erwarten.

Im Beratungsgebiet zeigt sich ein überwiegend zweigeteiltes Bild der gedrillten Rapsbestände. Nördlich der A8 waren die Niederschlagsmengen in den letzten Wochen oft zu knapp, so dass dort die Bestände bislang nur schlecht oder verzettelt aufgelaufen sind. Die Regionen südlich der A8 hatten dagegen meist günstige Niederschläge in diesem Zeitraum zu verzeichnen. Dort zeigt sich der Raps häufig gut entwickelt.

Hier und da findet man schon Bestände im 4- bis 6-Blatt-Stadium. Dort ist es meist sinnvoll, über eine wachstumsregulatorische Maßnahme nachzudenken. Mit dem Einsatz der hier zugelassenen Azol-Präparate kann einem Überwachsen der Bestände entgegengewirkt werden. Ziel ist es, dass der Vegetationskegel flach an der Erdoberfläche bleibt. Die Sprossachsenlänge sollte nicht mehr als zwei Zentimeter betragen. Auch das Wurzelwachstum wird durch diese Fungizidmaßnahme begünstigt, was sich wiederum positiv auf die Überwinterungsleistung auswirkt. Weiterhin können frühe Infektionen der Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma lingam) im Rahmen dieser Maßnahme bekämpft werden. Späte Infektionen müssen allerdings mit einer zweiten Fungizidmaßnahme im Spätherbst geregelt werden. Hierzu sind aber entsprechende Aufwandmengen der einzelnen Wirkstoffe und Präparate zu beachten und zu unterscheiden. Phoma lingam tritt unter feuchtwarmer Witterung auf. Vor allem durch Schnecken oder Erdflöhe geschädigte Blätter bieten ideale Eintrittspforten für den Schadpilz. Auf den Blättern bilden sich zunächst gelbliche Flecken, die sich dann ins weißgraue verfärben und kleine schwarze Punkte aufweisen. Diese Pyknidien enthalten die Pyknidiosporen, die die Krankheit weiterverbreiten können. Die Weiterverbreitung sollte unbedingt verhindert werden, denn wenn der Pilz in den Wurzelhals eingewachsen ist, ist er kaum mehr zu bekämpfen.