Statusbericht Herbstkulturen

Für eine Beurteilung der Ernteergebnisse bei Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben ist es dieses Jahr noch zu früh. Anhaltend feuchte Witterung im Frühjahr und Sommer verhinderte eine gute Ernte bei Getreide und Raps. Von den wüchsigen Bedingungen profitierten jedoch die meisten Herbstkulturen. Diese präsentieren sich zumeist sehr vital und saftig grün. Dies war in den sehr wechselhaften Vorjahren nicht immer gegeben.

Mais

Der Kälteeinbruch Mitte April und anhaltende Niederschläge führten dazu, dass der Mais überwiegend erst im Mai gesät wurde. Auf den permanent feuchten Böden und teilweise überfluteten Flächen kam es zu erheblichen N-Verlusten durch Nitratauswaschung und Lachgasemissionen. Aktuell zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Düngestrategien. Insbesondere bei stabilisierter Düngung mit Nitrifikationsinhibitor, wie ALZON® neo-N und PIADIN®, profitieren die Bestände von dem reduzierten Verlustpotential und einer anhaltend guten N-Versorgung.

Dieser Mais zeigt sich weiterhin vital und grün, wohingegen viele andere Flächen schon deutlich abgreift sind. Der ausgiebige Sonnenschein und hohe Temperaturen im August beschleunigen die Abreife zusehends, so dass auf den leichten Standorten die Silomaisernte bereits voll im Gang ist. Bislang sind die Erträge höher als in den vergangenen beiden Jahren.

Zuckerrüben

In vielen Regionen haben die Zuckerrüben von der ausreichenden Wasserversorgung profitiert und es wird mit guten Erträgen gerechnet. Hinsichtlich des Zuckergehalts muss die weitere Entwicklung abgewartet werden. Das Phänomen der Gummirüben, einer von Zikaden übertragenen Bakterienkrankheit, breitet sich immer weiter aus. In den betroffenen Regionen leiden Ertrag und Qualität erheblich. Inzwischen sind nicht nur vereinzelte Rübenpflanzen betroffen, sondern auch häufig ein großflächiger Befall im Feld.

Kartoffeln

Witterungsbedingt mussten deutlich mehr Fungizidbehandlungen erfolgen, um die Bestände gesund zu erhalten. Stellenweise litten insbesondere die Frühkartoffeln unter Staunässe und Spätfrost im Frühjahr. Die attraktive Preissituation führte dazu, dass, wo möglich, die Kartoffeln früher gerodet wurden. Für den Herbst sind die Ertragsprognosen überwiegend positiv.

Grünland

Auch das Grünland profitierte von der guten Wasserversorgung in diesem Jahr. Sämtliche Schnitte konnten überdurchschnittlich hohe Erträge generieren. Auch die Qualität war gut. Die Schnittzeitpunkte erfolgten witterungsbedingt häufig deutlich später als gewöhnlich. Insbesondere bei der Heuernte war es schwierig, das optimale Wetterfenster abzupassen, so dass viele Flächen sehr spät gemäht wurden.

Weinreben

Bis auf Ausnahmen hat der Wein den Spätfrost im April gut überstanden. Der viele Regen erforderte eine sehr hohe Intensität der Fungizidbehandlungen über einen langen Zeitraum hinweg, um die Krankheiten Oidium und Peronospora zu kontrollieren. Inzwischen hat die Weinlese begonnen. Ertrag und Qualität sehen vielversprechend aus. Jedoch leiden die Winzer unter den extrem niedrigen Preisen und schwachem Absatz.