Winterweizen – Rückblick auf das Erntejahr 2023 und Ergebnisse aus dem Feldversuchsprogramm

Leitkultur Winterweizen – ein Rückblick auf 2023

Winterweizen ist und bleibt die wichtigste Kultur auf unseren Feldern. Im Jahr 2023 betrug der Flächenanteil am Getreideanbau in Deutschland 46 Prozent; damit wurde Winterweizen auf knapp einem Viertel der deutschen Ackerfläche angebaut.

Wussten Sie, dass in den Medien zwar gern und ohne hinreichende Belege über ausgelaugte Böden oder verödete Felder debattiert, dass dieser essentielle Lebens- und Produktionsraum aber ansonsten von der Öffentlichkeit wenig wertgeschätzt wird?!

Nach wie vor verliert Deutschland tagtäglich ca. 50 Hektar fruchtbarer Ackerfläche. Das sind 75.000 Hektar seit 2018. Ein ähnlich großes Areal wurde im gleichen Zeitraum für den Bau von Siedlungsflächen, Straßen und Gewerbegebieten neu erschlossen.


Quellen: www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschafthttps://www.destatis.de/

Hochproduktiv – trotz rückläufiger Anbauflächen und schwieriger Rahmenbedingungen

Im Erntejahr 2023 wurde auf 2,81 Millionen Hektar Winterweizen angebaut. Die Anbaufläche war damit um 2,7 Prozent kleiner als im Vorjahr. Das Ernteergebnis liegt mit 20,8 Millionen Tonnen um 6 Prozent unter dem des Vorjahres. Wer darin nun aber ein Signal für den Niedergang des konventionell-integrierten Pflanzenbaus sieht, der irrt. Nach wie vor gehören die deutschen Produktionssysteme gerade im Winterweizen zu den effektivsten der Welt, auch im Hinblick auf Ertragsniveau und N-Effizienz. Und das trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie z.B. in puncto Pflanzenschutz, Düngung und Klimawandel.

Im Erntejahr 2023 lag der durchschnittliche Hektarertrag für Winterweizen mit 73,9 Dezitonnen zwar ca. 3,4 Prozent unter dem des Vorjahres, allerdings reiht sich dieser Wert ohne Abstriche in das mittlere Ergebnis der letzten fünf Jahre ein. Dieses liegt bei 73,6 Dezitonnen pro Hektar.

Damit lässt sich der stete Rückgang der deutschen Weizenerntenachweisbar fast ausschließlich auf den Rückgang der Anbaufläche zurückführen.


Quellen: https://www.bmel.dehttps://www.destatis.de/

Versuchsergebnisse im Winterweizen 2023

StaPrax-Regio: Beeindruckendes Netzwerk deutschlandweiter Exaktversuche

Im Rahmen des deutschlandweiten Verbundprojektes StaPrax-Regio wurden auch in 2023 in allen wichtigen Ackerbauregionen Deutschlands randomisierte Versuche im Winterweizen durchgeführt.

Weiterführende Informationen zu diesem F&E-Verbundprojekt finden Sie hier.

Die Karte in Abb. 1 wird das StaPrax-Regio-Netzwerk der im Jahr 2023 in der Kultur Winterweizen durchgeführten Exaktversuche dargestellt.

Stabilisiert oder als Baukasten – die frühen Systeme konnten im Jahr 2023 punkten

Nach aktuellem Stand der Auswertung (zwölf Versuche aus sechs Bundesländern) zeichnet sich folgendes Ergebnis ab:

Die frühen ammoniumstabilisierten bzw. teilstabilisierten Varianten schnitten im direkten Vergleich besser ab, wenn auch die Unterschiede zum konventionellen System unter den spezifischen Witterungsbedingungen 2023 nicht so gravierend ausfallen. Am meisten überzeugte dabei ein Baukastensystem aus PIAGRAN® pro und ALZON® neo-N.

Für die konventionellen Strategien erwies sich der feuchte Juni als Glücksfall, denn so konnte die oft wenig effiziente Qualitätsgabe im Jahr 2023 eine hohe Wirksamkeit entfalten.

Ammoniumstabilisiert bedeutet ökonomische und ökologische Ressourceneffizienz

Gerade im Winterweizen mit seiner relativ langen Wachstums- und Ertragsbildungsphase hat die stabilisierte N-Bereitstellung, z. B. mit ALZON® neo-N oder getreide-power® neo-N, auch dann ihre Vorzüge, wenn Ertragszuwachs und zusätzliche N-Aufnahme geringer ausfallen oder ausbleiben. So lässt sich z. B. die umfassende Minderung klima- und umweltrelevanter N-Austräge selbst dann nachweisen, wenn diese Verluste nicht ertragswirksam werden. Auch hinsichtlich des Arbeitsaufwands und den Energieeinsatz ist das ammoniumstabilisierte System aufgrund zusammengefasster Teilgaben effizienter und somit stets vorteilhafter als vergleichbare Systeme.

Schnell gelesen

Winterweizen nimmt hierzulande unbestritten den ersten Platz unter den Ackerkulturen ein. Die deutsche Weizenproduktion ist – anders als teilweise behauptet wird – trotz schwieriger politischer und natürlicher Rahmenbedingungen nach wie vor hocheffizient und leistungsfähig. Stabilisierte oder teilstabilisierte Strategien erweisen sich dabei seit Jahren als eine verlässliche, ökonomisch wie ökologisch vorzügliche Säule.