Strip-Till: organische Düngung effizient machen

Das Beste aus Direktsaat und Bodenbearbeitung verbinden

Das Strip-Till-Verfahren beschreibt die streifenförmige Bodenbearbeitung, bei der die Vorteile der Direktsaat mit denen der konventionellen Bodenbearbeitung unter gleichzeitiger Minimierung der Nachteile beider Ansätze kombiniert werden. Beim Strip-Till erfolgt die Bodenbearbeitung auf einer partiell gelockerten Saatreihe. Zwischen diesen Saatreihen bleibt der Boden unberührt und mit einer Mulchauflage bedeckt. Insgesamt werden somit 1/3 der Bodenoberfläche bearbeitet und 2/3 bleiben unbearbeitet. Auf den unbearbeiteten Streifen werden die Leitbilder der Direktsaat verfolgt.

Charakteristik Direktsaat

  • keine Bodenbearbeitung
  • Pflanzenrückstände werden als Mulch an der Bodenoberfläche belassen
  • Ganzjährige Bedeckung des Bodens zwischen zwei Winterungen sind Zwischenfrüchte zu setzen.
  • Reduzierung der Bodentemperatur. Durch eine helle Bodenoberfläche wird weniger Licht adsorbiert. Der Boden erwärmt sich langsamer, wodurch vorzugsweise im Herbst/Winter, der Zeit eines sehr geringen Stickstoffbedarfs der Pflanze weniger organische Substanz mineralisiert wird.
  • Bodenbiologische Prozesse im Vordergrund, Bodenlockerung durch z. B. die Makrofauna des Bodens. Hier sind v. a. Regenwürmer zu nennen. 
  • Gründüngung und Fruchtfolge als Muss, um vor dem Hintergrund der Feldhygiene Fruchtfolgekrankheiten zu mindern. 
  • Bodenerosion sollte durch eine Förderung der Bodenbiologie und der Bodenaggregierung verhindert werden.

In den gelockerten Streifen entstehen optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum. So wird das Wurzelwachstum in die Tiefe durch die eingreifende Bearbeitung der Lockerungszinken in und unter der Reihe, das Ausräumen etwaiger Verdichtungen sowie die Schaffung eines von Ernteresten geräumten Bodens gefördert. Dabei ist eine Lockerungstiefe je nach Boden von 25 cm bis 35 cm anzustreben.

Effiziente Pflanzenernährung durch platzierte Düngung

Bei der platzierten Düngung wird im Strip-Till zwischen dem kombinierten und absetzigen Verfahren unterschieden. 

Beim absetzigen Verfahren erfolgt die streifenförmige Bodenlockerung und die Düngung getrennt von der Aussaat. Dieses Verfahren hat sich gerade beim Einsatz von organischen Düngemitteln in Deutschland etabliert und erfährt immensen Zulauf. Dabei wird der organische Dünger während der streifenförmigen Bearbeitung in den gelockerten Boden injiziert. Anschließend erfolgt die Aussaat auf beziehungsweise neben den gelockerten, mit organischem Dünger versetzten Streifen. Dabei muss gewährleistet sein, dass die Aussaat exakt neben/in die gelockerten Streifen erfolgt. Dies ist ohne Lenksysteme kaum möglich. Daher ist hier ein RTK-GPS-Systems mit höchster Genauigkeit unabdingbar.

Zwei alte Hüte ergeben ein modernes Verfahren

Die platzierte Düngung und CULTAN sind der Praxis lange bekannt und haben regional unterschiedliche Bedeutung. Diese Verfahren verbunden mit Gülle oder Gärresten, sind als sogenannte „Gülleunterfußdüngung“ in der Praxis noch recht neu. Die Gülleunterfußdüngung liefert seit gut zehn Jahren sichere Erträge. In Verbindung mit dem Stickstoffoptimierer PIADIN® liefert das Verfahren zuverlässig Mehrerträge. PIADIN® sichert durch Ammoniumernährung verbesserte Stickstoff- und Phosphoreffizienz ab und kann sogar eine Mineraldüngung ersetzen.

Bei der organischen Unterfußdüngung wird häufig gerade bei Mais, Kartoffeln und Co. ein Großteil des Stickstoffbedarfs appliziert. Umso mehr heißt es auch hier: Stabilisieren und die Stickstoffeffizienz steigern. Bewährt hat sich der Einsatz von PIADIN®. Dabei kann im Strip-Till die Aufwandmenge gegenüber einer breitflächigen Verteilung des organischen Düngemittels reduziert werden. Dies ist dadurch zu begründen, dass über das Gülle-Band die Gülle einen geringeren Bodenkontakt aufweist und damit die Effektivität des Stickstoffoptimierers PIADIN® gesteigert wird.

Ein weiterer Vorteil des Strip-Till Verfahrens: Die Gülle kommt nicht mit Außenluft in Kontakt. Ammoniak- und Nitratverluste werden deutlich minimiert. Selbst auf durchlässigen Sandstandorten sinkt das Nitratverlustrisiko aus dem Gülleband bei PIADIN®-Anwendung nahezu auf null. Denitrifikationsverluste in Form von Lachgas und elementarem Stickstoff, die infolge der konzentrierten Ablage der Gülle im Depot zwangsläufig zunehmen, lassen sich durch die Zugabe von PIADIN® um mehr als 50 Prozent reduzieren. Insbesondere auf den humosen Sanden der Norddeutschen Tiefebene sind der Erosionsschutz und der verbesserte Wasserhaushalt im Strip-Till weitere Vorteile des Verfahrens.

Bei dem aus Nordamerika stammenden kombinierten Verfahren wird die Bodenlockerung, mineralische Düngeapplikation (bei Bedarf) und Aussaat in einem Arbeitsgang kombiniert. Dabei wird das Düngemittel entweder in den Lockungsstreifen oder mit in die Saatreihe gelegt. Die junge Pflanze kann sich aus diesem Nährstoffband direkt in der kritischen Jugendentwicklung ernähren. Sollen jedoch größere Nährstoffmengen während der Aussaat appliziert werden, sollte auf ein stabilisiertes Stickstoff-Düngemittel, wie dem ALZON® neo-N zurückgegriffen werden. Hauptgrund dafür ist eben den diversen Vorteilen einer ammoniumbetonten Pflanzenernährung der Applikationstermin. Werden mineralische Stickstoffdünger mit der Saat ausgebracht, wirken sie direkt. Das heißt, in der Keimung/Jugendentwicklung der Kulturpflanze stehen die Nährstoffe in vollem Umfang zur Verfügung, die Pflanze hat jedoch nur einen geringen Nährstoffbedarf. Wird das Düngemittel jetzt nicht stabilisiert, können über Verlustpfade wie der Denitrifizierung oder auch Nitratauswaschung teure Nährstoffe verloren gehen.