Richtiges Wirtschaftsdüngermanagement – Stickstoffverluste sicher reduzieren

Dünger im Kreislauf: Boden – Pflanze – Tier

Wirtschaftsdünger wie beispielsweise Jauche, Gülle, Mist, oder Gärreste aus der Tierhaltung stellen zweifelsfrei wertvolle Dünger für den Pflanzenbau dar. Neben Phosphor, Kalium, diversen Mikronährstoffen und Kohlenstoff wird durch sie auch der Stickstoff im Kreislauf aus Boden, Pflanze und Tier gehalten. Entscheidend für eine maximale Ausnutzung der Ressource Stickstoff ist die Kenntnis über mögliche Verlustpfade innerhalb dieses Kreislaufs und dessen Vermeidung.

Stickstoffverlustpfade identifizieren

In der Tierhaltung können Stickstoffverluste auftreten, sobald stickstoffhalte Verbindungen in Form von Kot und Harn ausgeschieden werden. Diese Stickstoffverluste können in Stall- und Lagerungsverluste, Ausbringungsverluste und Verluste nach der Ausbringung auf dem Acker bzw. dem Grünland unterschieden werden. Die verlustträchtigen Stickstoffformen sind dabei Ammoniak und Lachgas (gasförmig) sowie Nitrat (Auswaschung). Alle drei Formen können negativ auf die Umwelt wirken: Ammoniak kann in nährstoffsensible Gebiete Stickstoff eintragen, Lachgas ist knapp 300-mal klimarelevanter als CO2 und Nitrat kann sich im Grundwasser anreichern.

Verlustminderung im Stall und bei der Lagerung

Im Tierstall selbst und bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern spielen gasförmige Verluste in Form von Ammoniak und Lachgas eine bedeutende Rolle. Diese werden sowohl durch die Temperatur und den pH-Wert des Wirtschaftsdüngers als auch durch die Oberfläche des Düngers, der mit Luft in Kontakt kommt, beeinflusst. Hieraus leiten sich einfache Maßnahmen ab, die die Menge der Stickstoff-Emissionen begrenzen können. Hierzu zählen beispielsweise das Einhalten niedriger bzw. angenehmer Temperaturen, die Vermeidung von Zugluft, das möglichst trocken und sauber halten von Laufflächen und das Abdecken von Lagerstätten von Wirtschaftsdüngern. Darüber hinaus gibt es weitere effizientere Maßnahmen, die im Rahmen der neuen Fassung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) ab 2025 für einige landwirtschaftliche Betriebe verpflichtend werden. Weiterführende Informationen können Sie in unserem Beitrag „Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung reduzieren“ vom Januar 2022 nachlesen. In diesem wird auch beschrieben, welche Möglichkeiten bestehen, die gasförmigen Stickstoffverluste bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern zu reduzieren, unter anderem durch das direkte Einarbeiten oder die Ansäuerung von Gülle.

Nitratverluste auf dem Acker bzw. Grünland senken

Während im Tierstall und bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern der Stickstoff vorwiegend gasförmig entweicht, spielt bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern auch die Nitratauswaschung eine wichtige Rolle. Diese kann durch die Düngestrategie sowie die Menge des ausgebrachten Wirtschaftsdüngers und der Umwandlungsgeschwindigkeit des darin enthaltenen Stickstoffs wesentlich beeinflusst werden. Sie unterliegt aber auch nicht beeinflussbaren Größen wie den Standortbedingungen und der Witterung.

Nach der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern wandelt sich der enthaltene Ammoniumstickstoff binnen ein bis zwei Wochen vollständig zu Nitratstickstoff um. Dieser kann zwar von der Pflanze aufgenommen, aber auch ins Grundwasser ausgewaschen werden oder durch die Veratmung von Mikroorganismen gasförmig in die Atmosphäre entweichen (Denitrifikation). Solche Stickstoffverluste können durch die Zugabe von PIADIN® in Gülle und Gärresten erheblich reduziert werden. PIADIN® entfaltet als Nitrifikationsinhibitor unmittelbar nach der Düngung seine Wirkung indem es den Umbau von Ammonium- zu Nitratstickstoff im Boden um das zwei bis vierfache verlangsamt. So steht der Stickstoff aus den Wirtschaftsdüngern über einen längeren Zeitraum im Boden als Ammoniumstickstoff zur Verfügung, welcher weder ausgewaschen noch denitrifiziert werden kann. Weiterhin kann der Ammoniumstickstoff bedarfsgerecht von der Pflanze aufgenommen und so ein Überwachsen der Pflanzen unterbunden werden. Zudem wird durch die Ammoniumernährung das Feinwurzelwachstum der Pflanze gefördert, was zu einer besseren Verfügbarkeit von Phosphor und Mikronährstoffen und einem höheren Stickstoffentzug aus dem Boden führt.

Mehrjährige unabhängige Studien belegen, dass durch die Zugabe von PIADIN® zu Gülle und Gärresten Nitratauswaschungen um bis zu 50 Prozent reduziert werden können und das sehr klimaschädliche Lachgas um bis zu 75 Prozent weniger emittiert wird.

Schnell gelesen

Um Stickstoffverluste in die Umwelt aus der Tierhaltung heraus zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen im Stall sowie während der Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern getroffen werden. Eine einfache und kostengünstige Maßnahme ist die Zugabe von PIADIN® zu Gülle und Gärresten. Hierdurch können klimaschädliche Lachgasemissionen um bis zu 75 Prozent reduziert und der Stickstoffentzug aus dem Boden um fünf Prozent erhöht werden. Zugleich reduzieren sich die Nitratauswaschung nachweislich um bis zu 50 Prozent. Weitere emissionsmindernde Maßnahmen sind detailliert im Beitrag „Ammoniakemissionen in der Tierhaltung reduzieren“ vom Januar 2022 nachlesbar.