Optimale Vorbereitung auf die neue Saison: Den Düngerstreuer fit machen

Der Wintereinbruch der letzten Tage mit Eis und Schnee lässt den Frühling noch fern erscheinen, mit dem 1. Februar rückt der gesetzlich mögliche Start der Düngesaison aber näher. Das bedeutet, sich auf die bevorstehende Düngesaison vorzubereiten. Ein gut gewarteter und eingestellter Düngerstreuer ist dabei entscheidend, damit die Nährstoffe zielgenau und gleichmäßig auf dem Acker- und dem Grünland verteilt werden können. Nur so können Höchsterträge realisiert und Nährstoffverluste minimiert werden.

Was vor dem Winter geschah: Reinigung und Inspektion

Bevor der Düngerstreuer für den Winter abgestellt wurde, konnte er gründlich gereinigt werden. Rückstände vom letzten Einsatz können nicht nur die Streuqualität beeinträchtigen, sondern auch zu Korrosion führen. Verstopfte Öffnungen können eine ungleichmäßige Verteilung des Düngers hervorrufen, was wiederum das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt. Eine sorgfältige Inspektion auf Verschleiß und Schäden ist ebenso wichtig. Ein Ersatz defekter Teile sollte vor dem Start der Saison erfolgen, um ungeplante Ausfallzeiten zu vermeiden. Hier gilt es auch teilweise längere Lieferzeiten beim Landtechnikhändler des Vertrauens mit einzuplanen.

Auf die Einstellung kommt es an!

Beim Anbauen des Düngerstreuers an die Zugmaschine muss darauf geachtet werden, dass der Düngerstreuer waagerecht steht, damit eine geeignete Flugbahn für die Düngergranalien gewährleistet werden kann. Wie in der Abbildung zu erkennen, soll bei einer Normaldüngung die Strecke A gleich der Strecke B entsprechen. Werte für A und B sind den Streutabellen der Düngerstreuerhersteller zu entnehmen. Damit der Düngerstreuer waagerecht hinter dem Traktor läuft, muss an diesem der Reifendruck auf beiden Seiten gleich sein. Ist dies nicht der Fall, wird die Querverteilung negativ beeinflusst.

Am Düngerstreuer selbst gilt es, die für den ersten Einsatz passenden Streuscheiben nebst Wurfschaufeln zu montieren. Dabei sollte der Aufgabepunkt des Düngers auf die Streuscheiben und der Anstellwinkel der Wurfschaufeln überprüft werden. Stellen Sie bei der Montage Verschleiß an den Streuaggregaten oder auch z.B. an den Auslaufbürsten fest, so sollten diese unbedingt vor dem Saisonstart ersetzt werden. Nur so lässt sich ein optimales Streubild erreichen.

Kalibrierung für präzise Ausbringung

Eine gute Querverteilung des Düngemittels und damit ein geringer Variationskoeffizient ist vor allem bei stickstoffhaltigen Düngemitteln zu beachten. Hier sind bei einem hohen Variationskoeffizienten (mehr als 20 %) deutliche Nährstoffüberschüsse auf der einen und Nährstoffmangelsituationen auf der anderen Seite im Bestand zu erkennen.

Bei einem Variationskoeffizienten von mehr als 20 Prozent schwanken die ausgebrachte Stickstoffmenge und später der Ertrag erheblich.

Der Düngerstreuer muss ausgehend vom Düngemittel nach den Vorgaben der Streutabelle eingestellt werden. Eingestellt wird der Düngerstreuer dann entsprechend der vom Hersteller vorgegebenen Streutabelle. SKW Piesteritz arbeitet eng mit allen bekannten Streuerherstellern zusammen, sodass die Streutabellen immer aktuell sind.

Als Gegenprobe kann in der Halle bei einer Abdrehprobe die Durchflussmenge aus beiden geöffneten Schiebern über eine bestimmte Zeit aufgefangen und gewogen werden. Die ausgebrachte Düngemenge wird dann wie folgt berechnet:

Wird nur der Massenfluss von einem Ausfluss gemessen, so muss das Ergebnis verdoppelt werden.

Die genaue Dosierung des Düngers ist entscheidend für eine effiziente und kostengünstige Düngung. Daher ist es ratsam, die Kalibrierung des Düngerstreuers vorzunehmen. Dieser Prozess stellt sicher, dass die gewünschte Menge Dünger pro Hektar genau ausgebracht wird. Moderne Streuer sind häufig mit elektronischen Steuerungen ausgestattet, die die Kalibrierung erleichtern. Dennoch ist es wichtig, die Einstellungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, denn auch ein Sensor kann einen Fehler haben.

Kontrolle der Querverteilung auf dem Feld

Über Streuschalen oder Streumatten sollten sie regelmäßig auf dem Feld kontrollieren, ob die Applikation mit einem geringen Variationskoeffizienten erfolgt und es damit zu einer einwandfreien Überlappung kommt. Das Entstehen von Mangelstreifen bzw. überdüngten Streifen in der Fläche wird minimiert. Stimmt die Querverteilung nicht, sollte die Wahl der Schaufeln, der Einstellung des Auflagepunktes oder der Anstellwinkel der Wurfschaufeln kontrolliert werden. Manchmal hilft leider auch nur der Anruf beim Landtechnikservicepartner vor Ort, um den Fehler zu beheben.

Schulung und Vorbereitung des Bedienungspersonals

Nicht zuletzt ist die Schulung des Bedienungspersonals von großer Bedeutung. Die Mitarbeiter sollten mit den verschiedenen Einstellungen des Düngerstreuers vertraut sein und in der Lage sein, mögliche Probleme zu erkennen und zu beheben. Eine gut geschulte Crew trägt wesentlich dazu bei, eine effiziente und reibungslose Düngung zu gewährleisten.