Mais – schlechter Ruf trotz guter N-Ausnutzung

Mais ist besser als sein Ruf, auch was die Stickstoff- und Wasserausnutzung angeht. Besonders die N-Bereitstellung in der Jugendentwicklung ist entscheidend für den Ertrag. Bis kurz vor Beginn des Streckungswachstums befindet sich nämlich der Großteil der Maiswurzeln nur in der Ackerkrume bis etwa 30 Zentimeter Tiefe. Erst später werden tiefere Bodenschichten erschlossen. Das Risiko von Nitratverlagerungen bis hin zu Austrägen in Grund- und Oberflächengewässer ist in Anbetracht zunehmender Starkniederschläge bis dahin vergleichsweise hoch. Im Zuge des Klimawandels steigt nachweislich das Risiko von Extremwetterlagen, zu denen auch Stark- oder Dauerniederschläge zählen.

Schon deshalb, aber auch aufgrund anderer Vorteilseffekte, hat die Anwendung ammoniumstabilisierter Dünger im Maisanbau einen nicht zu unterschätzenden Vorteil.

Ammoniumstabilisierung bringt vielfältige Vorteile

Nachfolgend werden die weithin bekannten und erprobten Vorzügen des Einsatzes eines Nitrifikationsinhibitors bei der mineralischen oder organischen Düngung von Mais kurz aufgelistet:

  • Eine frühe Einmalgabe des gesamten Stickstoffbedarfs ab zwei Wochen vor bis drei Tage nach der Saat umgeht die oft wenig effiziente Düngung in späteren Trockenphasen. Sie gewährleistet eine anhaltend bedarfsgerechte N-Versorgung und reduziert das Risiko von Nitrat-, Lachgas- und N2-Verlusten hochsignifikant.
  • Eine betont frühe Gabe reduziert auch das Risiko von Ammoniakverlusten, da diese bei kühlen und feuchten Bedingungen generell um ein vielfaches geringer sind als bei Wärme und Trockenheit.
  • Die ammoniumbetonte Düngung vergrößert das Zeitfenster für die optimale Ausbringung und Platzierung des Stickstoffs erheblich. So können die Mineral- und Wirtschaftsdünger bodenschonend ausgebracht werden und treffen auf ausreichen feuchte Bedingungen, damit die applizierten Nährstoffe den späteren Wurzelraum optimal erschließen können.
  • Die ammoniumbetonte Pflanzenernährung regt das Wachstum und die Verzweigung der jungen Maiswurzel an, sodass Bodenzonen schneller und intensiver erschlossen werden können. So wird eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung abgesichert.
  • Die Aufnahme von Ammonium führt zur temporären pH-Absenkung in der unmittelbaren Rhizosphäre, sodass im Boden festgelegter Phosphor und verschiedene Mikronährstoffe gut pflanzenverfügbar werden.

Organische Düngung und Mais gehören zusammen

Der Maisanbau ist eng mit Gülle- bzw. Garrückstandsverwertung verbunden. Um das Verlustrisiko aus der Nitratform zu minimieren, sind auf den meisten Standorten bei frühen Ausbringungsterminen 6 bis 7 Liter pro Hektar (l/ha) PIADIN® die richtige Aufwandmenge. Rückt der Düngetermin weiter ins Frühjahr und an den Aussaattermin heran, sollte die Aufwandmenge auf 4 bis 5 l/ha reduziert werden.

Wie auch bei mineralischen Düngern kann die Gülle- bzw. Gärrückstandsausbringung gemeinsam mit PIADIN® ein bis zwei Wochen vor die Saat vorgezogen werden und ist bis unmittelbar vor der Saat möglich.

Überzeugende Performance im Feldversuch

Bei der kombinierten Anwendung von Gülle oder Gärrückstand mit PIADIN® beliefen sich die Mehrerträge 2022 witterungsbedingt auf vier bis acht Prozent (Abb.1). Langjährig liegen sie in Abhängigkeit von Standort und Witterungsverlauf durchaus bei fünf bis zehn Prozent.

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass sich durch eine Gülleausbringung im Strip-Till-Verfahren noch bessere Vorteilswirkungen erzielen lassen (Abb. 2). Einzig hier kann die PIADIN®-Aufwandmenge auf 2 bis 3 l/ha abgesenkt werden.

Erfolgt eine Kombination von Gülle N-stabilisiertem Mineraldünger, fällt die PIADIN®-Aufwandmenge in der Regel geringer aus. Befragen Sie unseren Außendienst, um die optimale Gesamtmenge an N-Stabilisator richtig zu bemessen.

Hauptkolben sichern

Durch die N-Stabilisierung sowohl organischer als auch mineralischer Dünger wird eine ausgeglichene N-Versorgung bis zur Haupt-N-Aufnahme ab Juni abgesichert. Die Pflanzen können sich bedarfsgerecht aus diesem Vorrat unter Nutzung der Vorteile der ammoniumbetonten Pflanzenernährung versorgen. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine zeitweise überproportional hohe N-Versorgung infolge eines zu hohen Nitratangebotes nicht zu befürchten ist. Dieses Nitrat würde die vegetative Phase unnötig verlängern. Eine solche Entwicklung führt zu einer starken Beschattung der Blattetagen unterhalb des 8. Blattes, wodurch der Strom von Assimilaten gehemmt werden kann. Daher geht eine zu starke vegetative Entwicklung oft mit einer schlechteren Ausbildung des Hauptkolbens einher.

Vorsicht bei geteilten N-Gaben

Um bei der konventionellen Düngung hohe N-Verluste und ein übermäßiges vegetatives Wachstum zu verhindern, wird eine nicht ganz unproblematische Nachdüngung im 4- bis 6-Blatt-Stadium des Maises notwendig. Bei Flüssigdüngern ist diese völlig ausgeschlossen, weil sich die Tropfen am Vegetationskegel wie in einem Trichter sammeln und die Pflanzen schädigen. Daher sollten Flüssigdünger nach Aussaat und Keimung nicht mehr ausgebracht werden. Aber auch gekörnte, als Salz vorliegende Dünger, wie zum Beispiel KAS, können den Mais nachhaltig schädigen. Das nicht ionisch gebundene Harnstoff-Molekül ist im Vergleich deutlich verträglicher. Aber auch hier sind Sorgfalt und Vorsicht geboten. Eine Düngung nach dem 6-Blatt-Stadium ist zu vermeiden, und selbst bei fachgerechtem Einsatz können streifenförmige Blattaufhellungen auftreten, die sich aber in der Regel schnell verwachsen. 

Perfekte Anpassung mit Düngern der SKW Piesteritz

Mit den Spezialitäten von SKW Piesteritz lassen sich nicht nur die Vorteile der ammoniumbetonten Düngung voll ausnutzen. Durch Kombination stabilisierter und konventioneller Produkte ist eine perfekte Anpassung an Standort und jahresspezifische Situation möglich.

Bei rein mineralischer N-Düngung ist sicher die ammoniumstabilisierte Einmalgabe (zum Beispiel mit ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6) oft die beste Wahl.

In Trockengebieten mit regelmäßigen Ertragsausfällen kann dabei erst einmal 70 bis 80 Prozent des Bedarfs verabreicht werden. Je nach Witterungsverlauf kann der Rest dann im Rahmen einer klassischen zweiten N-Gabe mit PIAGRAN® pro ergänzt werden.

Schnell gelesen

Sowohl beim Einsatz organischer Dünger als auch bei der Mineraldüngung zu Mais hat sich eine zusammengefasste ammoniumstabilisierte Einmalgabe vor bis zur Saat bestens bewährt. Sie garantiert eine anhaltend bedarfsgerechte N-Versorgung und minimiert das Verlustrisiko. Zahlreiche Exaktversuche mit ALZON®-Düngern oder dem Stickstoffoptimierer PIADIN® belegen diese Vorteilswirkungen eindrucksvoll. Mit traditionellen Düngern ist in der Regel eine Gabenteilung empfehlenswert. Die zweite als problematisch einzuschätzende N-Gabe sollte dann im 4- bis 6-Blatt-Stadium des Maises unter Beachtung der fachgerechten Applikation erfolgen.