Flüssigdüngung 2023: Spritze vorbereiten, Düsen auswählen und Praxiserfahrungen sammeln

Exakt und gleichmäßig bis zum Feldrand, auch bei großen Arbeitsbreiten und ungünstigen Windverhältnissen – das ist der Wunsch vieler Landwirte bei der Düngung. Möglich ist das mit der Flüssigdüngung. Die Schlagkraft ist durch entsprechende Tankgrößen vorhanden und die Geräte werden besser ausgelastet. Qualitätsdünger, wie aus dem Hause SKW Piesteritz, mit Korrosionsinhibitoren schonen dabei die Maschinen.

Über 80 Prozent der im Dünger enthaltenen Nährstoffe sollen über die Pflanzenwurzel aufgenommen werden. Nur ein ganz kleiner Teil kommt über die Blätter in die Pflanze. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Spritze, Düsen und Düngemittel genau auf den Applikationszeitpunkt abgestimmt sind.

Grundeinstellungen Spritze

Nach der Auswinterung der Spritze sollte folgendes überprüft werden:

Die Keilriemen

Erfolgt der Antrieb der Pumpe über die Gelenkwelle, wird die Kraft meist über Keilriemen von der Gelenkwelle zur Pumpe übertragen. Die Spannung der Riemen sollte geprüft und im Bedarfsfall nachgespannt werden.

Die Reifen

Flüssigdünger ist schwerer als Wasser. Daher sollte der Reifendruck auf das höhere Gewicht für Straßenfahrten angepasst werden.

Die Elektronik

Je nach Ausstattung der Spritze ist in den meisten Fällen ein Computer mit ISOBUS-Terminal oder eine elektronische Bedieneinheit verbaut.

Prüfen Sie, ob sich Ihr Gerät einschalten lässt und ob alle Teilbreiten oder Einzeldüsen gefunden und geschaltet werden können. Sollten Sie über eine Section-Control oder Einzeldüsenschaltung verfügen, prüfen Sie, ob die Ein- und Ausschaltzeiten noch die sind, die Sie sich notiert haben. Etwaige automatische Schaltungen am Saughahn oder dem Druckverteiler sollten ebenfalls auf ihre Funktion geprüft werden. Oft hat die Distance-Control ihre Einstellungen über den Winter „vergessen“ und muss neu eingestellt werden.

Bei der Kalibration des Durchflussmengenmessers werden die Anzahl der Impulse pro Liter erfasst. Diese können sich im Arbeitsleben des Durchflussmengenmessers verändern. Daher sollte er zu Beginn einer jeden Saison kalibriert werden. Die Impulse von Flüssigdünger und Wasser sind gleich.

Flüssigdünger und Wasser unterscheiden sich in ihrer Dichte

Soll die Düngung über das Gerät dokumentiert werden, ist es wichtig, die Dichte des Düngemittels anzugeben. Nur so kann eine genaue Umrechnung des Bordcomputers von der Ausbringmenge in Liter auf Kilogramm Stickstoff pro Hektar vorgenommen werden.

Das 1 x 1 der Düsentechnik

„Je gröber die Tropfen, desto besser“ – Flüssigdüngung mit Pflanzenschutzdüsen?

Pflanzenschutzdüsen wie zum Beispiel IDK oder ID3-Düsen überzeugen durch optimale Beläge beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch eine Mischung aus groben, mittleren und feinen Tropfen. Pflanzenschutzdüsen erzeugen aber selbst bei niedrigen Betriebsdrücken von maximal 2 bar (IDK) oder maximal 3 bar (ID3) bei der Applikation von Flüssigdüngern immer noch jede Menge feine und mittlere Tropfen, die sich auf den Blättern anlagern und schnell zu Blattnekrosen – „Verbrennungen“ führen. Doppelflachstrahldüsen sollten aus diesem Grund, auch nicht bei niedrigem Druck, zur Applikation von Flüssigdünger verwendet werden.

Genau hier setzen die extrem grobtropfigen Flüssigdüngerdüsen an und spielen die Vorteile aus. Mit Tropfengrößen über einem Millimeter rollen diese „groben Kugeln“ zusammen mit der hohen Oberflächenspannung bei Markenware von den Pflanzen ab - und dies auch bei hohen Drücken von 3 oder 4 bar und entsprechender Schlagkraft.

Lochdüsen, oft auch „Pinkeldüsen“ genannt erzeugen sehr grobe Tropfen beim optimaler Querverteilung. Die Premiumlösung und seit Jahren mit sehr guten Erfahrungen in der Praxis im Einsatz, ist die patentierte Lechler FD-Düse. Der Dünger wird extrem grob bei gleichzeitig bester Querverteilung ausgebracht, sodass jede Pflanze genau die richtige Dosis bekommt – Streifen durch Über- und Unterdüngung im Bestand gehören der Vergangenheit an. Die gute Verteilung ist vor allem bei Mengen über 200 Litern pro Hektar, wie sie bei „Einmalgaben“ mit stabilisierten Düngern der Fall sind, umso wichtiger.

In späteren Stadien im Getreide ab BBCH 37/39 und bei erschienenem Fahnenblatt sowie zur flüssigen Qualitätsgabe im Weizen, sind Schleppschläuche wie der 5S oder 5SL eine gute Wahl, um den Dünger an die Wurzeln zu bringen. Dies gilt genauso für Mais nach dem Auflaufen, da hier auf keinen Fall mit Düsen von oben gedüngt werden sollte.

Der „appLIQUator“ von SKW Piesteritz erleichtert Ihnen die Entscheidung, ob Sie unter bestimmten Witterungsbedingungen und je nach Kultur in die Bestände fahren können, ohne Schäden zu riskieren. Denn die gute fachliche Praxis für die Ausbringung von Flüssigdüngern können Sie mit Markenware und passender Technik zwar voll ausreizen,  aber nicht aushebeln.