Empfehlungen zur Zuckerrübendüngung 2023

Ausgeglichene und gleichmäßige Stickstoffversorgung

Die Stickstoffaufnahme der Zuckerrübe ist bis etwa zum 10-Blattstadium gering. In den folgenden 80 Tagen wird diese intensiviert, um das Blattwachstum und die Photosyntheseleistung abzusichern. In der Periode der Zuckereinlagerung klingt der Stickstoff (N)-Bedarf wieder ab.

Für eine optimale Jugendentwicklung ist bereits frühzeitig ein mittleres bis hohes Nährstoffangebot vonnöten. Ziel ist stets eine hohe Zuckerausbeute und ein niedriger Gehalt an sogenannten Melassebildnern (Alpha-Amino-N, Kalium, Natrium). Ein hoher Zuckerertrag setzt die optimale Nährstoffversorgung – mit Stickstoff und Schwefel (S), aber auch mit Mikronährstoffen – in der Jugendentwicklung voraus. Die N- bzw. S-Düngung darf aber nicht überzogen werden, da zu spät und reichlich verfügbarer Stickstoff die physiologische Reife der Rüben verzögert und die Qualität mindert.

Zuckerrüben haben bei einem Ertrag von 650 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) einen Stickstoffbedarfswert von 170 Kilogramm Stickstoff pro jeweiligen Hektar (N/ha). Aufgrund der langen Wachstumszeit und der tiefen Durchwurzelung kann die Rübe den Bodenstickstoff optimal verwerten. Daher ist eine sorgfältige standortangepasste Düngebedarfsermittlung besonders wichtig. Dafür ist eine schlagbezogene Nmin-Untersuchung angeraten.

Einarbeitung vor Saat ist die beste Wahl

Um eine möglichst hohe N-Effizienz zu erzielen, ist eine Vorsaat-Einarbeitung des N-Düngers gegenüber der Ausbringung unmittelbar nach der Saat der Vorzug zu geben. Prinzipiell möglich ist auch die Düngung bis drei Tage nach der Saat. Die Düngermengen betragen meist 80 bis max. 120 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Sollten doch höhere N-Mengen zur Anwendung kommen, ist im Falle einer Einmalgabe die Einarbeitung vor Aussaat unumgänglich. Alternativ kann eine Gabenteilung mit kleinerer 2. Teilgabe als Kopfdüngung im 6- bis 10-Blatt-Stadium der Rüben erfolgen. Es ist zu beachten, dass die Rübe auf hohe Salzkonzentrationen empfindlich reagieren kann. Diese Stressreaktionen sind auf leichten Böden und bei Trockenheit stärker ausgeprägt als auf schwereren Böden und bei ausgeglichener Wasserversorgung.

Einmalgabe überzeugt

Mit einem stabilisierten Dünger wie ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6 kann die gesamte Stickstoffmenge vor oder auch unmittelbar nach der Saat ausgebracht werden.

Wie Abb. 1 zeigt, können im Vergleich zu KAS mit einer Einmalgabe eines stabilisierten Düngers selbst mit verminderter N-Menge (70 Prozent) Mehrerträge erzielt und zugleich die Qualität verbessert werden. Eine kombinierte Stickstoff-Schwefel-Versorgung, wie sie bei Anwendung von ALZON® flüssig-S 25/6 ideal gegeben ist, zeigt ebenfalls Vorteilseffekte.

Zuckerrüben haben einen Schwefelbedarf von 20 bis 30 kg S/ha. Mit stabilisierten Stickstoffdüngern können auch Mengen von mehr als 120 kg N/ha in einer Gabe ausgebracht werden. In diesem Fall ist jedoch – wie oben ausgeführt – eine Vorsaat-Einarbeitung dringend zu empfehlen.

Ammoniumbetont = bedarfsgerecht durch die lange Saison

Auch eine Ausbringung ammoniumstabilisierter Dünger bereits zwei bis drei Wochen vor der geplanten Aussaat ist möglich. Selbst wenn größere Niederschläge folgen sollten, sind Verlustrisiken durch Nitrataustrag, Lachgas- oder N2-Emissionen im Zuge der Nitrifikationsinhibierung so gut wie ausgeschlossen.

Die Ammonium-Stabilisierung beugt auch einer Verlagerung des Düngestickstoffs in Tiefen vor, in denen er von der Rübenwurzel erst zu spät – nämlich in der Phase der Zuckereinlagerung – aufgenommen wird. Gleichzeitig vermeidet der bei ammoniumstabilisierter Düngung gegebene, regulierte N-Fluss vom Sorptionsträger in die Bodenlösung zu große Nitratkonzentrationen in der Bodenlösung. Im Ergebnis zeigt sich über die gesamte lange Vegetationsperiode der Zuckerrübe hinweg eine optimal abgestimmte, Stickstoffversorgung.

Düngung in zwei Gaben spätestens Mitte Mai abschließen

Wird auf traditionelle Düngemittel zurückgegriffen, ist eine Aufteilung in zwei Gaben zu empfehlen. Hierbei sollten circa zwei Drittel der gesamten Stickstoffmenge zur Saat und das letzte Drittel während der frühen Laubblattphase bis spätestens Mitte Mai gegeben werden. Dazu kann z. B. PIASAN® 28 auch bei trockener Witterung mit Mehrlochdüsen als Kopfdünger genutzt werden. Dabei darf eine Höchstmenge von 100 bis 150 Litern pro Hektar (36 bis 54 kg N/ha) nicht überschritten werden.

Schnell gelesen

Der nicht zu hohe N-Düngerbedarf von Zuckerrüben kann besonders vorteilhaft mit einer Einmalgabe eines ammoniumstabilisierten Düngers abgedeckt werden. Eine zusätzliche Schwefeldüngung ist insbesondere auf S-Mangelstandorten von Vorteil. Die Einarbeitung des Düngers vor Aussaat ist dabei die günstigste Variante. Bei ausreichend feuchtem Boden kann die Düngung auch bis drei Tage nach der Saat erfolgen.

Bei Anwendung traditioneller Düngemittel sollte vor allem bei höheren N-Düngermengen (> 120 Kilogramm Stickstoff pro Hektar) eine Aufteilung der ermittelten Düngermenge in zwei Teilgaben erfolgen (≈2/3 zur Saat + ≈1/3 bis Mitte Mai).