Empfehlungen zur Getreidedüngung 2023

Auswirkungen des Klimawandels begrenzen

Während es zu Vegetationsbeginn meist noch feucht ist und der applizierte Dünger gut in den Boden eindringen kann, leiden spätere Stickstoff (N)-Gaben immer häufiger unter ausbleibenden Niederschlägen. Gestreuter Dünger liegt dann unter Umständen viele Tage auf der Bodenoberfläche und kann von den Pflanzen nicht genutzt werden. Das muss nicht sein. Die Lösung sind N-stabilisierte Düngungssysteme.

Vorgezogene N-Gaben mit N-stabilisierten Düngern

Aktuell sind die Böden bis in eine Tiefe von ca. 60 Zentimetern gut durchfeuchtet. Darunter zeigen sich jedoch in den klassischen Trockengebieten immer noch Defizite (Abb. 1).

Die Abhängigkeit von den während der Vegetationszeit fallenden Niederschlägen ist in diesen Gebieten besonders groß. Das zu erwartende Wasserangebot ist kaum kalkulierbar.

Es gilt, die Wasservorräte des Winters intelligent für die Düngung zu nutzen. Die N-stabilisierte Düngung als Einmalgabe zu Wintergerste und Winterroggen oder die Start-N-Gabe zu Winterweizen kann schon ein bis drei Wochen vor Vegetationsbeginn (VB) erfolgen.  Zu Winterweizen und bei anderen Getreidearten ab einem N-Bedarf über 150 Kilogramm Stickstoff pro Hektar sind ALZON®-Dünger in zwei Gaben aufzuteilen. Die 2. Gabe wird dann witterungsabhängig zu BBCH 32 bis 37 gedüngt.

Nicht zu langsam, nicht zu üppig… Wir setzen auf „bedarfsgerecht“

Auf Basis dieser Strategie wird ein jederzeit pflanzenverfügbarer Vorrat an Stickstoff im Boden geschaffen, der die Ertragssicherheit auch nach Starkniederschlägen oder Trockenperioden deutlich verbessert. Dank ammoniumbetonter Pflanzenernährung wachsen die Bestände ohne Luxuskonsum.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: N-stabilisierte Dünger haben die Nase vorn! (Abb. 2 und 3)

Ökologisch behutsam, ökonomisch erfolgreich – auch in Trockenphasen

Auf Standorten mit erhöhtem Dürrerisiko oder im Rahmen einer flexiblen Entscheidungsfindung hinsichtlich später Qualitätsgaben kann mit innovativen Baukastensystemen auch die Möglichkeit genutzt werden, zunächst zur 1. N-Gabe einen ALZON®-Dünger kurz vor oder zu Vegetationsbeginn auszubringen (ca. 2/3 der Gesamt-N-Düngermenge jedoch nicht weniger als 50 Kilogramm Stickstoff je Hektar).

In Abhängigkeit von der Witterung und dem voraussichtlich erreichbaren Ertrag folgt dann ab BBCH 32 bis 49/51 ein N-Dünger ohne Nitrifikationsinhibitor wie PIAGRAN® pro oder PIAMON® 33-S. Ebenso kann diese zweite Gabe unter extrem ungünstigen Bedingungen und bei absehbarem Unterschreiten des ursprünglich kalkulierten Ertragsniveaus reduziert oder weggelassen werden.

Hohe N-Effizienz im Zuge des Klimawandels

Unter trocken-warmen Bedingungen vermindert der Ureaseinhibitor in PIAGRAN® pro und ALZON® neo-N das Risiko von Ammoniakverlusten weitestgehend. Deshalb gelten beide Dünger und auch stabilisierte Mischungen (getreide-power® neo-N) als Garant für eine hohe N-Effizienz – selbst unter schwierigen Witterungsbedingungen.

Der Ureaseinhibitor sichert zudem über einen Zeitraum von mehreren Tagen den Verbleib des Düngers in der hochlöslichen Harnstoffform. Das erlaubt ein besseres Eindringen und die Verteilung in der Ackerkrume. Dazu reicht selbst ein Nieselregen oder Tau. Ist der Harnstoff erst einmal im Boden, wird er sehr schnell zu Ammonium umgesetzt. Ausschließlich bei Düngern unserer ALZON®-Palette und beim Einsatz des Stickstoffoptimierers PIADIN® wird in dieser Phase der Nitrifikationsinhibitor wirksam.

PIAGRAN® pro dagegen muss, wie traditionelle Dünger in mehrere Gaben aufgeteilt werden. Seine hervorragende Düngewirkung erlaubt auch eine Anwendung zur Qualitätsgabe in Weizen.

Schnell gelesen

Im Rahmen ammoniumstabilisierter ALZON®-Düngungssysteme wird durch die umfassende Vermeidung von N-Verlusten sowie aufgrund einer erhöhten Flexibilität und damit Witterungsunabhängigkeit eine hohe Ertragssicherheit und N-Effizienz erreicht. Es ist empfehlenswert, die 1. Gabe rechtzeitig – wenn möglich deutlich vor Vegetationsbeginn – auszubringen, gute Befahrbarkeit natürlich immer vorausgesetzt. Wintergerste und Winterroggen können eine Einmalgabe erhalten, Winterweizen muss in zwei Gaben gedüngt werden.

Unser Protein-Booster PIAGRAN® pro zeichnet sich ebenso durch eine hohe N-Effizienz aus, sollte aber wie traditionelle Dünger in mehrere Gaben aufgeteilt werden.