Winterroggen – auf leichten, trockenen Standorten ein Champion

Roggen ist die Getreideart, die mit schlechteren Böden und Trockenheit am besten zurechtkommt. In Deutschland wurde er im Jahr 2022 auf ca. 590.500 ha angebaut. Die Anbaufläche verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent. Das BMEL schätzt die Erntemenge auf 3,1 Millionen Tonnen (2021: 3,3 Mio. t). Der Hektarertrag beläuft sich auf knapp 53 Dezitonnen – das sind 3,2 Prozent mehr als der sechsjährige Durchschnitt und auch die Ertragserwartungen wurden trotz Dürre und Hitze vielerorts übertroffen.

Ammoniumstabilisiert mit langer Tradition

Die Anwendung ammoniumstabilisierter Dünger in Roggen blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück. Unter oft grenzwertigen Witterungs- und Bodenbedingungen, werden mit diesen Düngern und Strategien stets stabil hohe Erträge sowie eine optimale Stickstoffausnutzung gewährleistet. Versuchsergebnisse von ganz unterschiedlichen Roggen-Standorten belegen, dass sich diese Einschätzung auch für das Jahr 2022 bestätigt hat. Gerade, weil Roggen eher auf leichten Standorten und zumindest im Nordosten auch unter dem ständigen Risiko ausgedehnter Frühjahrstrockenperioden angebaut wird, rückt die Frage nach einem angepassten Düngungssystem mit perfekter Gabenterminierung ganz automatisch in den Fokus.

Besonders vorgezogene Stickstoffgaben haben sich bewährt

Die N-stabilisierte Einmalgabe, z.B. mit ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6, bietet hier eine mehrfach überzeugende Option, denn:

  1. es werden spätere Applikationen auf den bereits ausgetrockneten Böden vermieden,
  2. die Ammoniumstabilisierung gewährleistet auch auf leichten und damit auswaschungsgefährdeten Standorten einen optimalen Schutz vor Nitratausträgen,
  3. es werden Arbeitsgänge und Energie gespart,
  4. es kommen weitere Vorteile, wie Feinwurzelförderung oder Mikronährstoff- und P-Mobilisierung, stärker als in fruchtbaren Böden zur Ausprägung.

Nicht zuletzt spricht der oft überschaubare N-Düngebedarf im Winterroggen für die stabilisierte Einmalgabe.

Überzeugende Ergebnisse auch im Trockenjahr 2022

Die vorgezogene ammoniumstabilisierte Einmalgabe hat sich erwartungsgemäß auch im laufenden Jahr 2022 bewährt (Abb. 1). Neben der Gabenterminierung prüfen wir auch systematisch solche Varianten, bei denen auf eine vergleichsweise hohe Andüngung mit einem N-stabilisierten Dünger (beispielsweise ALZON® neo-N) eine zweite Gabe zu Schossbeginn mit einem Dünger ohne Nitrifikationsinhibitor folgt. Diese kann bei extremer Trockenheit und sich anbahnenden Ernteausfällen auch weggelassen werden. Wir berichteten mehrfach über solche Baukastensysteme und ihre deutschlandweiten Prüfungen im Düngungsgroßversuch StaPrax-Regio. Im sehr trockenen Jahr 2022 konnte dieses Baukasten-System, anders als im feuchteren Vorjahr, gegenüber der bewährten Einmalgabe nicht punkten.

PIAGRAN® pro erzielt, wie schon in zahlreichen anderen Versuchen nachgewiesen, unter allen Bedingungen durch die Zugabe des Ureaseinhibitors mindestens die gleiche N-Düngewirkung wie KAS.

Im Verbund mit dem Deutschen Wetterdienst zu angepassten Strategien

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, rechtzeitig und dabei noch treffsicher entscheiden zu können, ob beispielsweise die ammoniumstabilisierte Einmalgabe oder das oben beschriebene Baukastensystem mit flexibler Zweitgabe im laufenden Jahr die Nase vorn haben wird. Hierzu bedarf es einer verbesserten mittelfristigen Wetterprognose und – darauf aufbauend – einer möglichst zielgenauen Düngeempfehlung. Der Deutsche Wetterdienst ist einer der Partner im StaPrax-Regio-Verbund. Die standortspezifische Prognose von Niederschlägen und von Veränderungen im Bodenwasserhaushalt, gehört zu den zentralen Projektthemen.

Schnell gelesen

Ammoniumstabilisierte Düngungssysteme mit Düngemitteln wie ALZON® neo-N haben unter den trockenen und heißen Bedingungen 2022 auch im Winterroggen ihre ausgezeichnete Düngewirkung bestätigt. Daneben gewährleisten diese Strategien sowohl ein minimales N-Verlustrisiko als auch Arbeits- und Energieeinsparung. Um Düngungssysteme auch unter schwierigen Standortbedingungen optimieren und an die aktuelle Situation anpassen zu können, sind profunde Kenntnisse und Prognosen der Boden- und Wasserverhältnisse unumgänglich. Diesbezüglich macht sich ein guter Draht zum Deutschen Wetterdienst bezahlt.