N-stabilisierte Dünger überzeugen 2022 im Raps

Trockenheit und Hitze bestimmten die Vegetationsperiode

Raps profitierte in den meisten Regionen von den Niederschlägen des vergangenen Winters und konnte trotz Hitze und Trockenheit gute Erträge erzielen.

Nach dem teils nassen Spätsommer 2021 stellte sich im Herbst wieder trockene Witterung ein. Die nach dem regnerischen August stark durchnässten Böden wurden vielerorts erst im September wieder befahrbar. Dennoch war der oft verspätet gedrillte Raps in der dritten Septemberdekade größtenteils ordentlich aufgelaufen.

Bereits in der ersten Oktoberhälfte lag die anfangs noch hohe Bodenfeuchte schon unter dem vieljährigen Mittel. Nach einem durchschnittlich feuchten Winter folgte ab Vegetationsbeginn eine anhaltende Frühjahrstrockenheit. Die Niederschlagsmengen lagen nur bei ungefähr 40 Prozent des langjährigen Mittels. In Kombination mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen ergab sich für die Vegetationsperiode 2022 dadurch für viele Regionen eine geradezu katastrophale klimatische Wasserbilanz (Abb. 1).

Unerwartet hohe Erträge

Dank der über dem Winter gut aufgefüllten Bodenwasservorräte und der guten Wurzelentwicklung überstanden die Rapsbestände diese lange Stressperiode überraschend gut. Die befürchteten und bei anderen Kulturen auch drastisch in Erscheinung tretenden Ertragsrückgänge blieben aus. Im Gegenteil: Für den Winterraps ließen sich Erntemengen verbuchen, die überwiegend deutlich über dem 6-jährigen Mittelwert lagen. Die erfreulich hohen Erträge trafen dazu auf eine gute Marktlage mit hohen Preisen. Diese jedoch wurden durch stark gestiegene Betriebsmittelkosten relativiert.

Ammoniumstabilisierte Düngestrategien – der Schlüssel zum Erfolg

Der mittlere Rapsertrag belief sich im Jahr 2022 in Deutschland auf 3,95 Tonnen je Hektar (t/ha). Er lag damit 12,6 Prozent über dem Vergleichswert von 2021 und 17,6 Prozent über dem Durchschnitt der letzten 6 Jahre. Ein großer Teil dieses Erfolges dürfte auf witterungsangepasste Düngestrategien zurückgehen.

Das Jahr 2022 verdeutlichte einmal mehr, wo die größte witterungstechnische Herausforderung liegt und worauf es ankommt, um eine hohe Düngereffizienz zu erzielen: Die Witterungsbedingungen werden immer häufiger durch bereits früh fehlende Niederschläge und damit einhergehende Wasserdefizite geprägt. Unter diesen Bedingungen sind sehr frühe und zusammengefasste Stickstoffgaben von großem Vorteil. Und genau in diesem Punkt spielt die ammoniumstabilisierte Düngung ihre Vorteile aus. Durch erhöhte Flexibilität bei Gabensplitting und Terminierung lassen sich gezielt günstige Wetterlagen nutzen und gleichzeitig Verlustrisiken minimieren. Entsprechende Anwendungsempfehlungen werden von uns seit Jahren propagiert.

Der frühe Vogel fängt den Wurm - vorgezogene Einmalgabe ohne Verlustrisiko

Frühe Gaben, die auf ein noch reichliches Wasserdargebot im Boden treffen, bergen allerdings einige viel diskutierte Verlustrisiken. Dazu gehören die Freisetzung von klimaschädlichem Lachgas, die Auswaschung von Nitrat oder auch „nur“ die Emission von molekularem Luftstickstoff (N2), die im Mittel den Lachgasverlust um das 10-fache übersteigt und so die Effizienz der eingesetzten Betriebsmittel schmälert. Die Nitrifikationsinhibierung schiebt all diesen Verlustpfaden einen Riegel vor. So lassen sich mit ammoniumstabilisierten Düngern und Anwendungsstrategien nicht nur deutliche Mehrerträge und eine verbesserte N-Ausnutzung gegenüber konventionellen Düngungssystemen generieren; auch Umwelt und Klima werden geschont.

Überzeugende Versuchsergebnisse

Die mit raps-power® neo im Frühjahr nach Ende der Sperrfrist in einer zusammengefassten Einmalgabe gedüngte Variante weist seit Jahren – so auch in 2022 – deutliche Vorteile im Vergleich zur zweimaligen Düngung mit einem traditionellen Dünger auf (Abb. 2). Darüber hinaus bewähren sich auch flexible Kombinationen aus einer frühen stabilisierten Startgabe und einer konventionellen Düngung zum zweiten Termin (s. Abb. 2; rechte Säulen).

Vielfältige Vorteile auch bei Flüssigdüngung

Im Segment der Flüssigdünger zeigt sich die Überlegenheit der ammoniumstabilisierten Düngung ebenso (Abb. 3). Die Kombination der Stabilisierung mit einem in Höhe und Schwefelform passenden Schwefelangebot tut ein Übriges – selbst auf dem Standort Cunnersdorf, wo Schwefelmangel bislang kaum ein Thema war. Auch bei der Flüssigdüngung bestätigt sich der Vorteil vorgezogener N-stabilisierter Gaben. Diese können und sollten erfolgen, sobald die Flächen nach Ende der Sperrfrist befahrbar sind. Hervorragend abgeschnitten hat auch eine Variante mit sehr früher stabilisierter Andüngung (ALZON® flüssig-S 25/6), gefolgt von einer traditionellen N/S-Flüssigdüngung (PIASAN-S® 25/6). Wer also die zusammengefasste Einmalgabe scheut, findet mit einem solchen Baukastensystem seine flexible Lösung.

Schnell gelesen

Unter den extrem trockenen und heißen Witterungsbedingungen des Jahres 2022 zeigten N-stabilisierte Dünger und Anwendungsstrategien an den verschiedensten Standorten erneut ihre Stärken in Form deutlicher Mehrerträge und einer verbesserten N-Effizienz. Vorgezogene Start- bzw. Einmalgaben sorgen für ein gutes Eindringen von Stickstoff und Schwefel in den Boden und gewährleisten eine entsprechend optimale Pflanzenverfügbarkeit. Für solche Strategien bieten sich beispielsweise raps-power® neo, ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6 an. Auf dieser Basis lässt sich für jeden Standort und Bestand die optimale Lösung finden. Umwelt und Geldbeutel werden geschont.