Dinkel, das Urgetreide

Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta) oder auch bekannt als Schwabenkorn ist eine Getreideart aus der Gattung des Weizens und verwandt mit dem heutigen Weichweizen.
Bei Ausgrabungen von Siedlungen im Kaukasus fanden Archäologen Dinkelreste aus dem fünften bis sechsten Jahrhundert vor Christus. Spätestens 1.000 Jahre nach Christus war Dinkel die dominierende Getreideart und wurde von der Landwirtschaft in ganz Europa angebaut. Im 20. Jahrhundert wurde er dann nach und nach vom ertragsstärkeren und leichter zu verarbeitenden Weichweizen abgelöst. Denn nach dem Drusch ist mit dem Entspelzen ein zusätzlicher Arbeitsschritt notwendig, da das Dinkelkorn fest im Spelz verwachsen ist. Deshalb gilt Dinkel aber auch als besonders gesund, da diese trockene Schale das Korn im gewissen Maße vor Schadstoffanlagerungen aus der Umwelt schützt.
Selbst Hildegard von Bingen schrieb:
„Dinkel ist das beste Getreide und er ist warm, fett, reichhaltig und wohlschmeckender als andere Getreidesorten; er verleiht dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut sowie einen frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen. Womit immer er gegessen wird, sei es im Brot oder in anderen Speisen, er ist gut und wohlschmeckend.“
„Wenn jemand so schwach ist, dass er vor Schwäche nicht essen kann, dann nimm ganze Dinkelkörner, koch sie in Wasser und füge Schmalz oder Eidotter hinzu, so dass sie wegen des besseren Geschmacks gern gegessen werden können; gib das dem Kranken auf diese Weise zu essen, und es heilt ihn innerlich wie eine gute und gesunde Salbe.“
In der jüngeren Zeit hat die Nachfrage nach Dinkelprodukten, besonders bei ernährungsbewussten Verbrauchern, wieder deutlich zugenommen. Gut sortierte Bäckereien bieten mittlerweile eine Vielzahl an Backwaren aus Dinkelmehl an.
Für biologische und konventionelle Landwirtschaft gleichermaßen interessant

Die Dinkelanbaufläche in Deutschland stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. Im Anbaujahr 2022/2023 betrug sie in Deutschland 115.000 Hektar. Davon entfällt etwa die Hälfte auf den Süden der Republik. Eine Bedeutung im Anbau hat nur der Winterdinkel. Um die Absatzwege abzusichern, findet in der Regel ein Vertragsanbau statt.
Dinkel wird auch wegen seiner Robustheit und geringeren Krankheitsanfälligkeit geschätzt. Für die biologisch wirtschaftende Landwirtschaft ist er deshalb ein wichtiger Bestandteil in der Fruchtfolge. Aber auch in konventionellen Betrieben hat er in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Besonders auf ertragsschwächeren Standorten in Grenzlagen überzeugt er als leistungsstarke Kultur. In Zeiten von guten Vermarktungsmöglichkeiten steht der Dinkel dann auch schon mal auf Standorten mit besseren Bonitäten. Die Erträge erreichen hier annähernd das Niveau eines E-Weizens.
Die passende N-Düngestrategie für den genügsamen Dinkel
Meist tritt solch ein Lagerschadenbei bei traditionellen Düngesystemen mit nicht angepassten N-Mengen auf. Normal entwickelte Bestände bekommen zur Startgabe nicht mehr als 35 Prozent der Gesamtstickstoffmenge. Die restliche N-Menge wird mit 35 Prozent zur zweiten und 30 Prozent zur dritten Gabe ausgebracht. In Gebieten mit häufig auftretender Frühjahrstrockenheit hat sich der Einsatz von ammoniumstabilisierten Düngern aus der ALZON®-Familie bewährt. Hier können bereits zur ersten N-Gabe 70 Prozent der Stickstoffmenge ausgebracht werden. Somit wird das erst reichlich, dann später rasch schwindende Wasserangebot für die Nährstoffverteilung im Wurzelraum optimal ausgenutzt.

Der Nitrifikationshemmer im Dünger sichert den Stickstoff vor N-Verlusten ab. Eine ammoniumbetonte Pflanzenernährung vermeidet Luxuskonsum, wobei stets eine ausreichende N-Nachlieferung gewährleistet wird. Die Abschlussgabe erfolgt dann mit einem traditionellen Dünger wie z.B. PIAGRAN® pro.
Stabilisierte Düngung und Dinkel passen gut zusammen
An den Exaktversuchsstandorten in Güntersleben (Franken) und Cunnerdorf (Sachsen) wurde in den letzten Jahren traditionelle und stabilisierte Düngung im Dinkel miteinander verglichen.
Versuchsergebnisse am Standort Cunnersdorf können Sie gern hier nachlesen.
Die Ergebnisse sprechen hier eine klare Sprache: Stabilisierte Düngung und Dinkel passen gut zusammen (Abb. 1; 2 und 4).

So gab es bereits im ersten Versuchsjahr 2021 am Standort in Güntersleben deutliche Ertragsunterschiede zwischen traditioneller und stabilisierter Düngung, was aber auch im 3-jähigen Mittel von 2021 bis 2023 erkennbar war (Abb. 1 und 2).

Die Kombination aus 70 Prozent ALZON® neo-N zur Startgabe und 30 Prozent PIAGRAN® pro als Abschlussgabe konnte einen Mehrertrag im Vergleich zu der dreimaligen traditionellen Düngung von über einer Tonne pro Hektar erzielen (Abb. 1 und 2). Der Grund dafür, dass vor allem im Jahr 2021 die Unterschiede so hoch ausfielen, war eine ausgeprägte Frühjahrtrockenheit im April (Abb. 3). Bei der traditionellen Düngung mit drei Gaben kam deshalb die zweite N-Gabe aufgrund Wassermangel nicht zur Wirkung.

Der Dinkel quittierte dies mit einer Reduktion der Bestandsdichte, die dann letztendlich für deutlich niedrigere Erträge verantwortlich war (Abb. 4).

Schnell gelesen
Produkte aus Dinkelmehl erleben beim ernährungsbewussten Verbraucher eine regelrechte Renaissance. Die konventionelle Landwirtschaft weitet die Dinkelanbaufläche aus. Passende Düngestrategien sind hier gefragt. Stabilisierte Düngungssysteme mit ALZON® neo-N können im Dinkelanbau auch langjährig überzeugen. Besonders in Jahren mit einer ausgeprägten Frühjahrstrockenheit machen sie den Unterschied und bringen deutliche Mehrerträge.


