Bulgarien – von Gegensätzen geprägt

Die Silos werden mit Stroh zugedeckt, darunter natürlich eine Folie.
Die Silos werden mit Stroh zugedeckt, darunter natürlich eine Folie.

Bulgarien: Große Ackerbau – und Viehbetriebe

In Bulgarien angekommen, konnte ich mit Tihomir Georgiev zwei große, erfolgreiche Betriebe besuchen. Unser erster Besuch führte uns in die Region rund um Popovitsa, zu „Elit-95 Ltd.“, Ein Betrieb mit 9000 Hektar und 7000 Rindern. Es werden Mais, Weizen, Raps, Luzerne, Sonnenblumen, Erbsen, Sorghum und Triticale angebaut. Teilweise wird das Getreide als Ganzpflanzensilage (GPS) gehäckselt, sodass es als Futtergrundlage für die Kühe dient. Insgesamt werden 90 Prozent der Ernte von den Feldern für die Futterproduktion der Holstein-Rinder genutzt. Die restlichen 10 Prozent werden verkauft.

Auch kleine Betriebe mit Ackerbau gibt es in Bulgarien, allerdings dominieren große Höfe mit über 300 Hektar. Die Viehhaltung ist in der Vergangenheit zurückgegangen, wobei sich dieser Trend in Zukunft fortsetzten wird. Die Margen sind so gering, dass nur mit einer großen Stückzahl wirtschaftlich gearbeitet werden kann.

Düngung in Bulgarien

Am nächsten Tag habe ich die Firma teraagrar besucht. Die 28 Mitarbeiter vermarkten Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und Getreide. Unteranderem werden seit einem Jahr auch Düngemittel von SKW Piesteritz bezogen. So konnten deren Kunden zum ersten Mal ALZON® neo-N und PIAMON® 33-S in Sommerungen wie Mais und Sonnenblumen einsetzten.

Fazit Bulgarien

Dieses Land ist geprägt durch große Ackerbaubetriebe, die überwiegend Weizen, Gerste, Raps und Sonnenblumen anbauen. Es gibt zwei Arten von Betrieben: Solche, die wie Georgi Balev in neue Gebäude, Maschinen und moderne Technik, sowie Düngung und Pflanzenschutz investieren oder diejenigen, die wie Yanko Yanev mit älteren Maschinen wirtschaften und weniger innovativ in Sachen Technik und Pflanzenbau sind.

Auch in Bulgarien gibt es Probleme mit dem geringen Einkommen in der Landwirtschaft. Die jungen Leute ziehen vom Dorf in die Stadt oder wandern aus. Die Dörfer werden in der Zukunft immer weniger Bewohner haben, da die Menschen hier keine Perspektive für sich sehen. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa fünf Prozent, allerdings mit einem niedrigen Lohnniveau von durchschnittlich 600 Euro im Monat. Die Lebenshaltungskosten sind überschaubar, sodass die Preise für Mieten 50 bis 75 Prozent niedriger als bei uns im Westen sind.

Damit geht’s für mich weiter Richtung Rumänien.

Ihr Nicolai Mackenstedt