Raps mit Untersaat-Ansatz für regenerative Landwirtschaft?

Die landwirtschaftliche Praxis der Untersaat, bei der eine zusätzliche Pflanze gleichzeitig mit der Hauptkultur im Feld etabliert wird, gewinnt in der modernen Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Im Rapsanbau bieten sich einige interessante ökologische und agronomische Vorteile. Gerade durch die Zunahme des Rapserdflohs und dessen Resistenzbildung gegen die Pyrethroide müssen auf kurz oder lang andere Lösungen für den Rapsanbau her.

Auswahl der Untersaat

Die Wahl der geeigneten Untersaat hängt von den spezifischen Anforderungen des Bodens, den agronomischen Zielen, sowie den klimatischen Gegebenheiten vor Ort ab.

Im Rapsanbau eignen sich hervorragend die Leguminosen aufgrund ihrer Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft durch Knöllchenbakterien zu fixieren. Auch tragen sie durch ihr Wurzelsystem zur Bodenverbesserung bei, was gleichzeitig einen Schutz vor Erosion bietet. Ebenfalls wird das Bodengefüge verbessert, wodurch Wasserhaltekapazität und Wasseraufnahme verbessert werden. Verschiedene Wicken oder auch Kleearten können sowohl als Lebensraum für Nützlinge dienen, als auch für Verwirrung bei Schädlingen wie dem Rapserdfloh sorgen. Durch den penetranten Geruch des Bockshornklees beispielsweise lassen sich Tendenzen zu einer Vergrämung des Rapserdflohes in der Praxis feststellen. Ebenfalls kann durch die dichte Bodenbedeckung das Wachstum von Unkräutern reduziert und so etwaige Pflanzenschutzmittel eingespart werden.

Umsetzung in der Praxis

Die erfolgreiche Integration von Untersaaten im Raps erfordert sorgfältige Planung und gutes Management. Wesentliche Aspekte sind:

  • Saatzeitpunkt und Saatmethode:
    Die Untersaat sollte so gesät werden, dass diese nicht mit dem Raps um Ressourcen konkurriert. Hier ist die Wahl des richtigen Saatzeitpunktes entscheidend, um ein optimales Wachstum beider Pflanzen zu gewährleisten. Hier eignen sich hervorragend Sämaschinen mit einer Abteilung für Düngemittel oder Feinsämereien.
  • Chemischer Pflanzenschutz:
    Hier stehen im Herbst nur noch begrenzte Mittel/Wirkstoffe zur Verfügung, die die Untersaat nicht schädigen. Hier kann jedoch seit einigen Jahren im Frühjahr nachgeputzt werden. Diese Herausforderung ist nicht zu unterschätzen.
  • Ernte:
    Bei der Ernte sollte die Untersaat keine Probleme mehr bereiten da sie, wenn nicht abgefroren, unten im Bestand sitzt.
     

Fazit

Der Anbau von Raps mit einer Untersaat bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die zur Förderung der nachhaltigen und effizienten Landwirtschaft beitragen. Durch sorgfältige Planung und Auswahl der Untersaat und den angewandten Verfahren können hier Erfolge erzielt werden. Jedoch sollte auch bedacht werden, dass dieses Verfahren wieder einen erhöhten Aufwand finanzieller Mittel erfordert, ohne einen Mehrertrag zu generieren. Gleichzeitig erfordert eine Untersaat spezielle Anforderungen an die Pflanzenschutzstrategie, die nicht zu unterschätzen ist und eine Herausforderung darstellt.