Boden-Nmin-Bestimmung vor Saisonbeginn 2024

Der mineralische Stickstoffgehalt (Nmin) im Ausgang des Winters und somit vor dem Düngestart spiegelt den Gehalt an pflanzenverfügbarem Ammonium- (NH4-N) und Nitrat-Stickstoff (NO3-N) im Boden wider. Er stellt eine wesentliche Berechnungsgröße der Düngebedarfsermittlung gemäß DüV dar und hat damit maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der mineralischen oder organischen Düngung zur Deckung des Stickstoffbedarfs der Kulturpflanzen.

Herausfordernd: die aktuellen Witterungsbedingungen

Die Witterungsbedingungen seit Herbstaussaat 2023 sorgten für eine gute Durchfeuchtung der Böden. In ganz Deutschland ist die nutzbare Feldkapazität (nFK) auf über 90 Prozent gestiegen (Abb. 1).

Aus den starken Niederschlägen, die im Jahr 2023 auch am Standort Cunnersdorf deutlich über dem langjährigen Mittel lagen, dürften sich für den mobilen pflanzenverfügbaren Stickstoff im Boden mit Sicherheit eine erhebliche Verlagerung bis hin zu Auswaschungsereignissen ergeben haben.

Zuvor herrschten im Herbst gute Bedingungen einerseits für die Mineralisierung, andererseits für die N-Aufnahme durch Winterkulturen wie Gerste oder Raps (Abb. 2).

Wichtig: die sorgfältige Düngebedarfsermittlung

Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, den im Oberboden verbliebenen Mineralstickstoff vor Vegetationsbeginn möglichst genau zu bestimmen. Hierzu sollten, unmittelbar vor der ersten Düngergabe, Nmin-Probenahmen von sachkundigen Personen durchgeführt werden, die mit der schlagspezifischen Heterogenität des Bodens vertraut sind.

Die Nmin-Mengen können durch das jährlich sehr unterschiedliche Zusammenspiel oben genannter Effekte stark schwanken (Abb. 3). In diesem Jahr sind die Nmin-Werte etwas höher im Vergleich zum Vorjahr, wenn auch nicht auf dem Niveau von 2021. Umso wichtiger ist aus ökonomischen wie ökologischen Gründen die exakte Düngeplanung und damit auch das Wissen um die Nmin-Situation auf den Schlägen.

Ammoniumbetont heißt: Risiken minimieren und hohe Erträge sichern

Die Einbeziehung ammoniumstabilisierter Düngestrategien in die Planung mindert witterungsbedingte Risiken und sichert hohe Erträge und eine gute Dünger-N-Effizienz. Gleichzeitig wird ein substanzieller Beitrag zum Klimaschutz geleistet, denn der Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren bei der Harnstoffdüngung mindert klimaschädliche Lachgasemissionen um durchschnittlich 50 Prozent. Gleichzeitig werden Auswaschungsrisiken minimiert.

Da gerade bei solchen stabilisierten Düngern sowie bei Anwendung von PIADIN® bei der  Gülle- oder Gärrestausbringung frühe Düngungstermine ab 1. Februar möglich sind, können die Kulturpflanzen die Feuchtigkeit aus dem Winter optimal nutzen und der Stickstoff bleibt in der Bodenschicht, in der er gebraucht wird.