The Farmily – So geht Landwirtschaft wirklich! Boden als Lebensgrundlage

Der Boden ist unsere Lebensgrundlage, hat eine Pufferfunktion und speichert unter anderem Wasser, Kohlenstoff und Nährstoffe. Allgemein ist der Boden Basis für die Nahrungsmittelproduktion.

Um den eigenen Standort näher kennenzulernen und zu analysieren, welchen Einfluss die Bodenbearbeitung hat, muss das Bodengefüge angesprochen werden. Hiermit beschäftigen sich Laura, Philip und Experte Dr. Frank Lorenz von der LUFA Nordwest in Folge 3 von „The Farmily“.

Zum Beginn einer jeden Bodenansprache muss ein Bodenprofil gegraben werden. Schon beim Graben des Profils können Unterschiede bei der Art der Bodenbearbeitung festgestellt werden. Bei Böden, die immer auf der gleichen Höhe mit dem Pflug bearbeitet werden, entstehen in der Pflugsole Verdichtungshorizonte. Hier können die Wurzeln kaum hindurch wachsen. Damit ist das Wurzelwachstum eingeschränkt, die Pflanzen leiden eher unter Trockenstress und auch Nährstoffe, die über Niederschlag in tiefere Bodenschichten verlagert werden, können von der Pflanzenwurzel nicht mehr erschlossen werden.

Bei der konservierenden Bodenbearbeitung, wo auf den Pflugeinsatz verzichtet wird, ist ein verdichteter Horizont nicht zu erkennen. Neben einer tieferen Durchwurzelung, sind auch diverse Bioporen zu erkennen. Dies sind Poren und Gänge, die vom Edaphon, dem Bodenleben, geschaffen wurden. Bei der konservierenden Bodenbearbeitung sind sehr viele Regenwurmgänge, vor allem von Tiefengräbern, die die organische Substanz vom Oberboden in den Unterboden einarbeiten, zu erkennen.

Um die Bodenstruktur im Oberboden zu beurteilen, wird die Spatenprobe genutzt. Dabei wird der Oberboden auf eine Ablage fallen gelassen und es wird geguckt, wie der Boden auseinanderfällt. Gewünscht sind stabile Bodenaggregate, mit einem krümeligen Gefüge.

Ein wichtiger Parameter, von dem das Bodenleben im Boden und damit auch die Bodenfunktionen abhängen, ist der pH-Wert. Der pH-Wert eines Bodens muss zum Standort passen. Den perfekten, pauschalen pH-Wert, der zu jedem Boden passt, gibt es nicht. Um den pH-Wert des eigenen Standorts zu bestimmen, nutzen Laura und Philip ein pH-Meter. Über das pH-Meter kann der pH-Wert direkt vor Ort gemessen werden. Doch dieses ersetzt nicht die Messung des pH-Werts im Labor. Denn hier wird neben dem pH-Wert auch eine Düngeempfehlung zur Kalkung ausgegeben, die bei der ausschließlichen Messung mit dem pH-Meter fehlt.

Wurde euer Interesse zur Bodengefügeansprache durch Laura, Philip und Dr. Frank Lorenz angeregt, dann könnt ihr nun selber euer Bodengefüge ansprechen.

Dazu ladet euch die App „Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker“, eine Zusammenarbeit vom Thünen Institut, der DLG und dem GKB herunter und los geht’s.