Stellschraube pH-Wert
Kalkzehrende Düngung, Niederschläge und der Pflanzenentzug sind Faktoren, die für einen Kalkbedarf sprechen. Als Faustregel gilt eine Erhaltungskalkung im zwei- bis dreijährigen Rhythmus. Die beste Grundlage zur Bedarfsermittlung ist eine regelmäßige Untersuchung des Bodens. Bei der Herbstkalkung werden oberflächennah auftretende pH-Wert-Absenkungen aufgefangen und die neue Kultur erhält optimale Bedingungen zur Jugendentwicklung. Nur bei optimal eingestellten pH-Werten können vorhandene Nährelemente voll ausgenutzt werden. Neben der Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit stellt das im Kalk enthaltene Calcium ein Hauptnährelement dar.
Raps gut in den Winter bringen
Aufgelaufene Rapsflächen sind intensiv auf Fraßschäden durch den Rapserdfloh zu kontrollieren. Hier sind im Bedarfsfall geeignete Insektizide einzusetzen. So der Raps vor der Saat keine Gülledüngung erhalten hat, kann eine Düngung in Höhe von 30 bis 40 kg N/ha mit traditionellen Flüssigdüngern in den meisten Herbizidmischungen ausgebracht werden. Beachten Sie dazu bitte die Hinweise des Pflanzenschutzmittelherstellers und führen Sie eine Düngebedarfsermittlung durch. Dazu sollte auch beachtet werden, dass aufgrund von Ertragsausfällen noch im Einzelfall sehr hohe Mengen an Stickstoff in der Ackerkrume vorhanden sein können und diese aufgrund der Bodentemperaturen in Verbindung mit Bodenbearbeitung rasch mineralisiert werden.
Nässe sorgt für höheren Ackerfuchsschwanzdruck
Es herrschen gute Bedingungen für die Bodenbearbeitung und Aussaat. Der Herbst 2019 ist vielen noch deutlich in Erinnerung, weil zwischen Bunde und Hamburg nur ein geringer Teil der geplanten Wintergetreideaussaat erfolgt ist und diese bei späteren Terminen oft nur unter suboptimalen Bedingungen durchgeführt werden konnte. Aufgrund dieser Problematik sind Frühsaaten in der Marsch praxisüblich. Bei ordentlicher vorwinterlicher Entwicklung wächst üblicherweise ein ertragsstarker Bestand heran. Die gleiche Entwicklung nimmt jedoch auch der Ackerfuchsschwanz, der in den letzten Jahren teils chemisch nicht mehr zu bekämpfen war. Hier gilt es abzuwägen, ob der Besatz an „Schwattgras“ die Frühsaat erlaubt, oder ob trotz aktuell guter Aussaatbedingungen aus Gründen der Ackerhygiene noch einige Zeit abgewartet wird oder gar eine Sommerung einen finanziell gleichwertigen Ertrag erreichen kann.