Ernte 2023 ist noch nicht überall abgeschlossen

In einigen wenigen Fällen ist die diesjährige Ernte der Mähdruschfrüchte im Beratungsgebiet noch nicht abgeschlossen. Nach einer guten Gerstenernte mit überdurchschnittlichen Erträgen war und ist die Ernte der übrigen Kulturen wie Triticale, Weizen und Roggen durch die Witterung sehr verzögert und erschwert.

Lagerfrucht und Auswuchs sind ein allgegenwärtiges Thema. Dementsprechend haben die Qualitäten mit jedem Millimeter Niederschlag nachgelassen. Gut geführter Raps konnte der widrigen Witterung trotzen und wurde mehrheitlich durchschnittlich bis überdurchschnittlich geerntet.

Neben der Qualität des Ernteguts leiden auch viele Flächen unter den Begleitumständen der Ernte. Hohe Wassersättigungsgrade sorgen dafür, dass die Ernte nicht „spurlos“ an der Bodenstruktur vorüberzieht. Zur Reparatur werden Tiefenlockerer und vor allem ein Winter mit Frost benötigt. Zudem sollte auf zerfahrenen Flächen die Drainage gepflegt werden.

Herbstdüngung zu Winterungen auf der Geest kritisch hinterfragt

Mit der letzten Novelle der Düngeverordnung wurde erlassen, dass der im Herbst zu Winterraps gedüngte pflanzenverfügbare Stickstoff auf die darauffolgende Frühjahrsdüngung angerechnet werden muss. Im Klartext heißt das, dass zum Beispiel 30 Kilogramm pflanzenverfügbarer Stickstoff, der im Herbst gedüngt wurde, im Frühjahr bei der Bedarfsermittlung abgezogen werden muss. Außerdem sind, im Falle der organischen Düngung, weitere 10 Prozent im Frühjahr als Vorjahresdüngung abzuziehen. Daher gilt es abzuwägen, ob die Notwendigkeit einer Düngung im Herbst zu diesen Kulturen tatsächlich gegeben ist oder, ob es ausreichend sein kann, durch ackerbauliche Maßnahmen wie Kalkung und wendende Bodenbearbeitung die Stickstoffversorgung aus der Mineralisierung zu gewährleisten. Beachten Sie dazu, dass aufgrund der oft mäßigen Getreideerträge und der Bodenfeuchte eine starke Mineralisierung zu erwarten ist.

Betrachtung Winterraps auf schweren Böden

Praxiserfahrungen haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Raps, der im Frühjahr Stickstoffgaben deutlich unter 140 Kilogramm pro Hektar erhält, oft relativ schwach in der weiteren Entwicklung ist. Gleichzeitig braucht er aber in der Herbstentwicklung so viel Stickstoff, dass er 10 Blätter und einen daumendicken Stängel bildet. Daher sollte neben der Bedarfsermittlung für die Herbstdüngung auch gleich eine ungefähre Bedarfsabschätzung für die Frühjahrsdüngung erfolgen. Die unter diesen Voraussetzungen zu erwartenden Stickstoffmengen von 30 bis 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar lassen sich exakt und randscharf mit Flüssigdünger aus Piesteritz düngen. Der im PIASAN®-S 25/6 oder PIASAN®-G 20/8 enthaltene Schwefel erhöht die Effizienz der Stickstoffdüngung. Die Applikation sollte direkt vor der Aussaat erfolgen und mit der Sätechnik eingearbeitet werden. Sollte dieser Termin verstrichen sein, ist eine Kopfdüngung ab dem 4-Blatt-Stadium möglich. Für Betriebe, die granulierten Dünger bevorzugen, gilt die gleiche Empfehlung mit PIAMON® 33-S.