Phytohygienische Maßnahmen in der Rapsfruchtfolge

Der Ausfallraps ist auf den Stoppeln vielfach gut aufgelaufen und erreicht teilweise schon das 4. Laubblattstadium. Aufgrund der Phytohygiene, sollte der Ausfallraps zügig beseitigt werden. Kohlhernie und Verticillium können neben tierischen Schädlingen, wie zum Beispiel Kohlfliegen massiv gefördert werden. Außerdem wird demnächst auf den meisten Flächen schon eine Temperatursumme von über 250 °C ab Auflauf erreicht, was zur Vermehrung von Nematoden führen kann. Unbearbeitete Flächen trocknen auch weiter aus, da die Kapillaren nicht gebrochen wurden.

Infolge der andauernden Trockenheit stellt sich derzeit für viele Betriebe die Frage, ob eine Aussaat von Winterraps in diesem Jahr ratsam ist. Die Niederschläge der letzten Tage haben nur in wenigen Regionen dazu geführt, dass das Pflanzenwachstum wieder eingesetzt hat. Für eine nachhaltige Pflanzenentwicklung müsste es deutlich mehr regnen. Niederschläge sind jedoch auch für die kommenden Tage kaum vorhergesagt. Allerdings ist der Raps in vielen Betrieben als tragende Blattfrucht kaum zu ersetzen. Als Alternative bietet sich häufig bestenfalls der Anbau von Körnermais an. Daher ist es vermutlich sinnvoll am Anbau von Raps festzuhalten. Dabei sollten jedoch verschiedene Maßnahmen überdacht werden. In Hinblick auf den Saattermin sollte daran festgehalten werden, den Raps je nach Standort zwischen dem 20. August und dem 5. September zu säen. Unter Umständen kann auf „Gunststandorten“ auch noch bis zum 10. September gesät werden. Die Böden enthalten in diesem Herbst aufgrund der Wärme hohe Mengen an Stickstoff und die Temperaturen werden vermutlich auch im September/Oktober hoch bleiben. Raps hat als Feinsämerei nur einen geringen Keimwasserbedarf. Unter Umständen kann bereits die Restfeuchte im Boden ausreichen, ein Auflaufen zu ermöglichen. Daher sollten die Bodenlockerung und die Saat möglichst direkt im Anschluss erfolgen. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, in diesem Jahr zu pflügen. Der Restfeuchteanteil ist dann erhöht und gleichzeitig kann durch das Pflügen das Risiko der Herbizidschädigung aus dem Frühjahr vermindert werden. Die Pflanzenentwicklung wird durch das Pflügen auch bei spätem Auflaufen verbessert. Auf tonigen Böden sollte zudem ein Anwalzen nach der Saat erfolgen.