Anschlussdüngung mit traditionellen Stickstoffdüngern

In der Marsch erreicht das Getreide mitunter schon BBCH 30. Bestände, die mit traditionellen Stickstoff-Schwefel-Düngern wie PIASAN®-S 25/6 oder PIAMON® 33-S geführt werden, sollten je nach Bedarfsermittlung auf circa 150 Kilogramm Stickstoff pro Hektar gedüngt werden. Nach der Behandlung mit einem Ackerfuchsschwanz-Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen, bis ein Flüssigdünger appliziert wird. Im Raps steht zudem für die 2. Stickstoffgabe mit traditionellen Düngemitteln an. Dort, wo der Raps bereits die Knospen geöffnet hat, sollte Flüssigdünger nur noch mit Schleppschläuchen oder Schlepprohren ausgebracht werden. Dabei ist die Arbeitsgeschwindigkeit so zu wählen, dass der Auslass der Schläuche unter dem Blätterdach verbleibt und nicht oben drüber geschleppt wird.

Mit Flüssigdünger bis in die letzte Ecke

Der Richtwert 200 °C-Temperatursumme sollte erreicht sein. Daher sollte im Grünland die mineralische Stickstoffgabe für den ersten Schnitt zeitnah ausgebracht werden. Die überwiegend guten Witterungsbedingungen erlauben, dass Flüssigdünger problemlos appliziert werden kann. Seine Stärken spielt der Flüssigdünger im Grünland mit seiner randscharfen Applikationstechnik aus. Schleuderstreuer können den äußeren Rand nur unzureichend ausdüngen. Bei Abständen von einer Grüppe zur nächsten von 24 oder 30 Metern und rund geschobenem Geländeprofil ist es nicht möglich, mit überlappenden Streubildern zu arbeiten. Bei Flüssigdünger ist das überhaupt kein Problem, denn aus jeder Flüssigdüngerdüse kommt die gleiche Menge und wird gleichmäßig in 50-Zentimeter-Abschnitten verteilt.

Kreislaufwirtschaftsdünger präzise verteilen

In weiten Teilen des Beratungsgebiets stellt die Gülledüngung aufgrund der intensiven Viehhaltung den „Löwenanteil“ der gesamten Düngung dar – insbesondere beim Mais. Das stellt nicht nur hohe Anforderungen an die Verteiltechnik, sondern vor allem auch an das ausführende Personal. Bei einer ausgebrachten Gesamtnährstoffmenge weit jenseits der 300 Kilogramm pro Hektar ist eine hohe Verteilgenauigkeit dringend erforderlich. Prallteller und Schwenkverteiler haben sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht ihre Daseinsberechtigung verloren. Ein wichtiger Merksatz für die Anwendung von PIADIN® ist nämlich: Nur was in den Boden gelangt, kann auch stabilisiert werden – deshalb Ammoniakverlustpotentiale reduzieren!

Zur Anwendung von PIADIN® zu Mais werden offiziell für den Monat April fünf Liter pro Hektar empfohlen. Im März liegt die Aufwandmenge einen Liter darüber und im Mai einen darunter. Immer wieder wird die SKW Piesteritz-Beratung mit Empfehlungen oder Ideen zu PIADIN-Aufwandmengen von zwei oder drei Litern pro Hektar konfrontiert. Oftmals haben diese Empfehlungen ihren Ursprung in der Annahme, dass es ja schon spät im Jahr sei, dass man ja gar nicht so stark „bremsen“ wollte oder, dass man ja auch schon „früh Stickstoff bräuchte“. Hier handelt es sich meist um Empfehlungen aus dem hohlen Bauch heraus. Drei Liter pro Hektar sind nur im Falle des Strip-Tills beziehungsweise der Gülleunterfußdüngung eine gängige Aufwandmenge.

In der üblichen breitflächigen Verteilung erreicht man mit diesen Aufwandmengen keine langanhaltend fließende Stickstoffquelle und es kommt nicht zu einer ammoniumbetonten Düngung.