Kaum pflanzenverfügbarer Stickstoff in der Ackerkrume vorhanden

Aktuelle Ergebnisse aus Nmin-Untersuchungen zeigen, was sich der Praktiker aufgrund der vielen Niederschläge schon gedacht hat. Die Stickstoffvorräte sind weitgehend erschöpft. Schwefel ist oft gar nicht mehr in der Ackerkrume zu finden. Die Sperrfrist ist zwar vorüber, jedoch gestattet die hohe Wassersättigung weiterhin keine Düngung.

Die Geschichte vom schnellen und langsamen Stickstoff

Alle Jahre wieder gibt es Hinweise, Tabellen und Diagramme, die Stellung zur Wirkung und Wirkungsgeschwindigkeit unterschiedlicher Stickstoffformen und Stickstoffdünger beziehen. Nicht selten wird hier dem Nitratstickstoff die höchste Wirkungsgeschwindigkeit nachgesagt. Tatsächlich wird diese viel diskutierte These selten von Versuchsergebnissen im Ertrag bestätigt. Ob er auch wirklich schneller ist oder überhaupt sein muss, wird ebenfalls selten im Nachgang betrachtet. Fakt ist, dass Nitratstickstoff über den Massenfluss von den Pflanzen aufgenommen wird. Dafür wäre ein gewisses Maß an Transpiration der Pflanzen erforderlich und außerdem eine hohe Konzentration an Nitrat in der Bodenlösung.

Ammoniumstickstoff zum Start

Sowohl Transpiration als auch eine hohe Konzentration von Nitrat in der Bodenlösung sind bei den aktuell vorherrschenden Bedingungen nicht gegeben. Sehr wohl erfolgt jedoch die Aufnahme über die Wurzelspitze. Hier wird Ammoniumstickstoff im Moment der aktiven Aufnahme direkt in Aminosäureketten eingebaut, ohne dass dieser noch enzymatisch in den Blättern verarbeitet werden müsste. Ammoniumstickstoff ist nämlich als wasserlösliches Nährelement sofort pflanzenverfügbar. Oft wird Ammoniumstickstoff auch erst im Boden aus Harnstoff – also Carbamidstickstoff – in einem enzymatischen Prozess ab 2 °C zu Ammonium-N umgewandelt und ist nach sehr kurzer Zeit pflanzenverfügbar.

Ammoniumstickstoff ist sorptiv

Das heißt, dass Ammonium sich an den Kationenaustauschern im Boden anheftet. Dieser Effekt wird von Nitrifikationsinhibitoren verlängert. Besonders unter Bedingungen extremer Wassersättigung und zu frühen Terminen haben sich stabilisierte Düngesysteme bewährt. Dies gilt auch für Bestände, die schlecht entwickelt aus dem Winter gekommen sind. Die stabilisierte Düngung reduziert Nitratauswaschungs- und Denitrifikationsverluste zuverlässig. Auf Betrieben, die mit Wirtschaftsdüngern arbeiten, bietet sich die Anwendung von PIADIN® zum Stabilisieren des Stickstoffs an. Erfolgt die Ergänzung des verbleibenden Stickstoffbedarfs zeitnah bzw. zeitgleich mit PIAMON® 33-S oder PIASAN®-G 20/8, erfasst die Wirkung vom PIADIN® den gesamten Stickstoff und führt zu den gleichen Vorteilen wie oben beschrieben.

Sobald es der gesetzliche Rahmen erlaubt, kann also auch umgehend gedüngt werden. Diese Maßnahme sollte spätestens in der ersten Märzhälfte abgeschlossen sein.