Wintergerste ordentlich andüngen

Durch den sehr milden Herbst hat sich die Wintergerste sehr gut entwickelt. Ab Februar ist die Stickstoffdüngung nach der guten fachlichen Praxis der Düngeverordnung wieder erlaubt. Nach der erfolgreichen Düngebedarfsermittlung kann zu Vegetationsbeginn gedüngt werden. In Bayern darf man auf Morgenfrost bis 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar ausbringen, solange der Boden im Laufe des Tages durchgehend frostfrei ist. Mit den letzten Jahren im Hinterkopf sollt man immer mit Wetterextremen rechnen. Die ersten Prognosen prophezeien ein trockenes Frühjahr 2023. Es wurden auch die vorläufigen Nmin-Ergebnisse am 27.01.2023 für Wintergerste von der LfL Bayern veröffentlicht. Dieser Wert orientiert sich bei 0 bis 90 Zentimetern Durchwurzelungstiefe auf 49 bis 53 Kilogramm Stickstoff pro Hektar für Oberbayern und Niederbayern.

Bei Vorsommertrockenheit mit stabilisierten Stickstoffdüngern arbeiten

Das so genannte Dünger-Baukastensystem hat sich als sehr positiv herausgestellt. Dabei werden konventionelle und stabilisierte Dünger miteinander kombiniert. Ein Winterweizenversuch von der HLS Rotthalmünster aus dem Anbaujahr 2022 zeigt deutlich eine startbetonte Düngung als beste Variante: ALZON® neo-N mit zwei Dritteln der berechneten auszubringenden Stickstoffmenge zu Vegetationsbeginn und zum Beginn Ährenschieben mit PIAMON® 33-S als Stickstoffschwefeldünger zur Schwefel-Absicherung (im Versuch als Variante 9 dargestellt). Aber auch eine Abschlussdüngung bis BBCH 32 hat in diesen Versuch über Jahre deutliche Mehrerträge geliefert.

Gülle mit PIADIN® veredeln

Bei einer Güllekombination kann mit fünf Litern pro Hektar PIADIN® ebenfalls ein Ertragsvorteil auf Basis der Ammoniumstabilisierung abgesichert werden. Es ist aber wichtig eine Mineraldüngergabe zu ergänzen. Diese sollte in einem zeitlichen Bereich um circa 14 Tage vor oder nach der Gülledüngung erfolgen. Eine stabilisierte Stickstoffdüngung funktioniert – in Abhängigkeit von der Bodentemperatur - erst richtig ab ca. 60 bis 80 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.