Stickstoffdüngung bei extremer Trockenheit

Stickstoffdüngung bei extremer Trockenheit

Wie schon in den Jahren zuvor zeigt sich der April 2020 extrem trocken, was für die Entwicklung der Bestände problematisch sein kann. Nur die erste Stickstoffgabe hatte noch genügend Wasser, um den Wurzelraum zu durchdringen. Gut für diejenigen, die auf stabilisierte Stickstoffdüngung gesetzt haben. Solange noch Wasser aus dem Bodenvorrat genutzt werden kann, sind Pflanzenwachstum und Stickstoffversorgung gesichert.

Wasserreserven nutzen, das Wurzelwachstum stärken!

Im stabilisierten System kann das entscheidende Zeitfenster besonders gut genutzt werden, da die frühen Gaben ohne Risiko reichlicher ausfallen können als bei traditioneller Gabenteilung. Dank der ammoniumbetonten Pflanzenernährung besteht keine Gefahr, dass die Pflanzen überwachsen. Die temporäre Ammoniumbevorratung im Boden sorgt dafür, dass auch nach Vegetationsbeginn bedarfsgerecht Düngerstickstoff für die Ertragsbildung aufgenommen werden kann. Mit zunehmender Wasserlimitierung greift ein weiterer Vorteil der Ammoniumstabilisierung: das verbesserte Wurzelwachstum. Besonders ein erhöhter Feinwurzelanteil erschließt das rare Nass selbst aus kleinsten Poren.

Ertragsanlagen sichern!

Die Getreidebestände sind unter den oft sonnig-warmen Langtagesbedingungen zügig in die Streckungsphase (Schossen) übergegangen. Eine gute Stickstoffversorgung in diesem Stadium sichert die Ausbildung des Spitzenährchens und der Körner je Ähre ab. Entscheidender Vorteil der stabilisierten Stickstoffdüngung ist hier der mit der erhöhten Start- oder sogar Einmalgabe geschaffene Vorrat an Stickstoff im Wurzelraum. Das Risiko von Versorgungslücken, wie sie in traditionellen Düngesystemen mit späten Stickstoffgaben oft auftreten, kann so wirksam gemindert werden. Es kommt in keiner Wachstumsphase zu Stickstoffmangel.

Verbesserte Stickstoffverfügbarkeit bei Trockenheit!

Bei der traditionellen Düngung liegt der Dünger in Trockenperioden oft über viele Tage ungelöst auf der Bodenoberfläche, und selbst sporadische Niederschläge reichen nicht aus, um den Wurzelraum zu erschließen. In ALZON®-Düngungssystemen zu Gerste, Roggen oder Triticale kann durch eine frühe Einmalgabe (vor oder zu Vegetationsbeginn) der gesamte Stickstoffbedarf unter noch feuchten Bedingungen effektiv in den Wurzelraum gelangen.

Über Jahre bewährt: die stabilisierte 2-Gaben-Strategie im Winterweizen

Lediglich bei Qualitätsweizen sollten auch ammoniumstabilisierte Dünger in zwei Teilgaben aufgeteilt werden. Die 2. Gabe kann ab BBCH-Stadium 32 bis nahe an das Schieben des Fahnenblattes erfolgen. In vielen Jahren ermöglicht dieses große Zeitfenster eine bessere Ausnutzung niederschlagsreicher Phasen, sodass der Stickstoff in den Boden eindringen kann. In Kombination mit dem bereits im Boden befindlichen Stickstoff aus der Startgabe gewährleistet diese flexible Schossergabe eine durchgängig gute Stickstoffversorgung (Abb.1).

Alternativ für Dürregebiete: Baukastensystem mit hoher stabilisierter Startgabe

Bei einem hohen Risiko dürrebedingter Ertragsausfälle lassen sich stabilisierte Ein- bzw. Zweigabenstrategien intelligent mit traditionellen Systemen kombinieren (Abb. 2). Dieses „Baukastensystem“ setzt auf die hohe stabilisierte Startgabe mit einem ALZON®-Produkt oder einer power®-Mischung als Schlüssel zum Erfolg. Sollten sich dann in der Schossperiode ausreichende Regenfälle abzeichnen, lässt sich diese Vorlage durch eine geringe 2. Gabe zu Gerste und Roggen bzw. durch eine späte Schossergabe/vorgezogene Qualitätsgabe zu Weizen - traditionell oder mit einem Harnstoff plus Ureaseinhibitor (PIAGRAN® pro) - sehr wirkungsvoll ergänzen. So kann je nach Witterungsverlauf die Ertragserwartung und somit auch die Düngungshöhe angepasst werden.

Doppelfunktion des Ureaseinhibitors

Auch im Jahr 2020 ging vielerorts ein sehr nasses Winterende in ein viel zu trockenes Frühjahr über. Genau für diese Situation empfiehlt sich ALZON® neo-N. Der Nitrifikationsinhibitor schützt vor nässebedingten Nitrat- und Lachgasverlusten. Der Ureaseinhibitor verhindert Ammoniakverluste und begünstigt das Eindringen des hochlöslichen Harnstoffs in den Wurzelraum.

Schnell gelesen

Alljährliche Trockenphasen im Frühjahr rücken stabilisierte Düngungssysteme immer stärker in den Fokus. Die Vorteile sind vielfältig: zusammengefasste Einmalgaben zu Gerste und Roggen, flexible Schossergaben zu Qualitätsweizen, intelligente Systemanpassung in Dürre-Risikogebieten plus flexible Reaktion auf unerwartet einsetzende Niederschläge. All diese Optionen machen Düngung und Pflanzenbau ökonomisch erfolgreich und ökologisch nachhaltig.