Richtige Bodenbearbeitung im Herbst – Bodendruck bei schweren Maschinen im Blick behalten

Der Herbst ist eine zentrale Jahreszeit für die Bodenbearbeitung. Die Ernte ist abgeschlossen und die Ackerflächen müssen für die nächste Vegetationsperiode vorbereitet werden. Dabei gilt es, die richtige Balance zu finden: Der Boden soll gelockert und strukturiert werden, gleichzeitig muss seine Tragfähigkeit berücksichtigt werden. Besonders in Zeiten zunehmender Maschinengröße und -gewichte rückt der Bodendruck immer stärker in den Fokus. Wer den Herbst nutzt, um bodenschonend zu arbeiten, schafft die Grundlage für stabile Erträge, bessere Nährstoffverfügbarkeit und ein intaktes Bodengefüge.
Bedeutung der Herbstbearbeitung
Die Bearbeitung im Herbst verfolgt mehrere Ziele:
- Stroh- und Ernterückstände einarbeiten – Pflanzenreste sollen zügig untergearbeitet werden.
- Boden lockern und durchlüften – Verdichtungen, die während der Ernte entstanden sind, können aufgebrochen werden.
- Unkrautregulierung – Flache Bearbeitung lässt Ausfallgetreide und Unkräuter keimen und erleichtert ihre Bekämpfung.
- Erosion vorbeugen – Eine geschlossene, raue Bodenoberfläche schützt vor Erosion.
Grundsatz: So intensiv wie nötig, so schonend wie möglich.
Der Faktor Bodendruck – warum er so entscheidend ist

Mit dem Einsatz moderner Technik hat sich der Bodendruck zu einer der größten Herausforderungen entwickelt. Steigende Maschinengewichte und hohe Achslasten erzeugen enorme Drücke. Verdichtungen im Unterboden können über Jahrzehnte bestehen bleiben.
Folgen: Verlust an Porenvolumen, schlechtere Wasserführung, eingeschränkte Durchwurzelbarkeit und verringerte Nährstoffdynamik.
Praktische Tipps zur Vermeidung von Bodenschäden im Herbst
- Fahrspuren minimieren – möglichst wenige Überfahrten einplanen.
- Reifendruck anpassen – niedriger Druck im Feld vergrößert die Aufstandsfläche.
- Achslasten beachten – gleichmäßige Verteilung bevorzugen.
- Witterung berücksichtigen – nasse Böden möglichst nicht befahren.
- Arbeitsgeräte passend wählen – flach arbeiten, tiefe Eingriffe nur bei Bedarf.
Mechanische Bodenbearbeitung im Herbst – was ist sinnvoll?
Flache Stoppelbearbeitung fördert Strohrotte und reduziert Unkraut. Tieferes Lockern nur bei Verdichtungen. Pflugeinsatz hat Vorteile, birgt jedoch Risiken wie Pflugsohle und Erosion.
Zusammenhang zwischen Bodenbearbeitung und Nährstoffhaushalt
Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit hängen eng zusammen. Gut durchlüftete Böden fördern das Bodenleben und die Mineralisation. Verdichtungen verursachen dagegen Staunässe, Nährstoffverluste und geringere Erträge.
Bodenschonung – Investition in die Zukunft

Bodenschonung ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll. Sie bringt stabilere Erträge, höhere Wasserhaltefähigkeit, geringeren Energieaufwand und bessere Befahrbarkeit.
Fazit
Die richtige Bodenbearbeitung im Herbst erfordert Wissen und Fingerspitzengefühl. Grundsätze: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Bodendruck kontrollieren, Überfahrten reduzieren, Bearbeitungstiefen anpassen.
Ein gesunder Boden ist die Basis für gesunde Pflanzen – und damit für eine erfolgreiche Landwirtschaft.