Mit optimaler Kaliumversorgung die Stickstoffeffizienz verbessern

Mit optimaler Kaliumversorgung die Stickstoffeffizienz verbessern

Die Düngeverordnung gibt uns ertragsabhängige Obergrenzen hinsichtlich der zu düngenden Stickstoffmenge vor. Besonders in den „Roten Gebieten“ gibt es zusätzliche Restriktionen. Eine bedarfsgerechte Stickstoffversorgung der Ackerkulturen wird dann besonders unter widrigen Umweltbedingungen immer schwieriger.

Wollen wir nicht in eine Ertrag-Abwärtsspirale hineingeraten, so ist eine effiziente Umsetzung des Stickstoffs in Ertrag und Qualität unerlässlich. Das stabilisierte Düngungssystem eignet sich hervorragend für eine zeitige und verlustarme Stickstoffdüngung unter Ausnutzung der Winterbodenfeuchte zu Vegetationsbeginn. Auf diese Weise wird im Boden eine Stickstoffreserve geschaffen, von welcher die Pflanzen auch bei austrocknender Krume noch lange zehren können. Somit ist die Grundlage für eine hohe Stickstoffausnutzung geschaffen.

Doch um diese Reserve tatsächlich umfassend ausnutzen zu können, müssen sich auch alle übrigen Wachstumsfaktoren im Optimum befinden. Wirkt sich auch nur ein einziger Nährstoff, die Temperatur oder etwa die Strahlung limitierend aus, dann schlägt sich dies bereits negativ in der Ertrags- und Qualitätsleistung nieder und die Stickstoffeffizienz wird gemindert. Wir hatten in diesem Zusammenhang bereits des Öfteren auf ausgewogene Nährstoffverhältnisse im Boden sowie auf die Bodenreaktion (pH-Wert) und die daraus resultierende Bodenstruktur hingewiesen. Nur ein Boden, der eine ungestörte Durchwurzelbarkeit gestattet, lässt auch eine effiziente Ausnutzung des applizierten Stickstoffs zu.

Neben diesen allgemeinen Faktoren sollte speziell auf tonreichen Böden besonderes Augenmerk auf die Kaliumversorgung gerichtet werden, weil eine Defizitsituation zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit des Ammoniumstickstoffs führen kann. Ursache dafür ist die Ammoniumfixierung in den Zwischenschichten der Tonminerale in Abwesenheit von Kalium. Bei einer optimalen Versorgung sind diese Zwischenschichten hingegen durch Kalium gesättigt, sodass Ammonium sich dort nicht festlegen kann. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass eine Ammoniumfreisetzung durch eine nachträgliche Kaliumzufuhr kaum möglich ist. Deswegen kann eine effiziente Ausnutzung des zugeführten Ammoniumstickstoffes nur erfolgen, wenn die Kaliumversorgung des Bodens vorab gewährleistet ist. Eine regelmäßige Kaliumzufuhr im Rahmen einer Erhaltungsdüngung auf Grundlage der Bodenuntersuchungsergebnisse ist also unerlässlich. Es sei auch noch darauf hingewiesen, dass Kalium auch für den Wasserhaushalt der Pflanzen sehr wichtig ist, sodass eine optimale Kaliumversorgung die Wassernutzungseffizienz verbessert – ein Aspekt, welcher vor dem Hintergrund der immer länger werdenden Trockenperioden über Erfolg und Misserfolg mitentscheiden kann.

Nutzen Sie also die Gelegenheit, um nach der Ernte Bodenproben zu ziehen und sich auf diese Weise einen Überblick über die Versorgungssituation Ihrer Flächen zu verschaffen und im Bedarfsfall erforderliche Düngungsmaßnahmen durchzuführen. Neben den Grundnährstoffen sollten auch die Mikronährstoffversorgung in der Analyse berücksichtigt werden, um eventuelle Defizitsituationen sichtbar zu machen.

Schnell gelesen

  • Die verlustarme Stickstoffdüngung ist Grundvoraussetzung für eine hohe Effizienz.
  • Bereits ein einziger Produktionsfaktor im Minimum wirkt ertrags- und somit effizienzmindernd.
  • Auf tonreichen Böden ist wegen der Ammoniumfixierung in den Zwischenschichten einer optimalen Kaliumversorgung ganz besondere Bedeutung beizumessen.