Einsatzzeitpunkte und Gabenzusammenfassung am Beispiel Winterraps
Um die Winterfeuchte optimal auszunutzen, ermöglicht eine stabilisierte Stickstoffdünung die Zusammenfassung der beiden traditionellen N-Gaben direkt zum bzw. vor Vegetationsbeginn.
In einer traditionellen Stickstoffdüngung ist es im Raps üblich, zwei Drittel des Stickstoffbedarfes zum Vegetationsbeginn und den Rest in der Schossphase zu applizieren. Kommt es dabei zu einem Überangebot von Stickstoff zum Vegetationsbeginn, führt die zur Bildung von großen Zellen mit einem hohen Wassergehalt. Dies birgt die Gefahr von spätfrostbedingten Zellschäden.
Diese Überversorgung kann durch eine Düngung mit stabilisiertem Stickstoff vermieden werden, da die Umsetzung von Ammonium zum Nitrat verzögert wird. Diese Umsetzung ist temperaturabhängig, was dafür sorgt, dass die Pflanze während ihres Wachstums bedarfsgerecht ernährt wird. Des Weiteren ist Ammonium durch die Bindung an die Ton-Humus-Komplexe deutlich ungefährdeter, was die Verlagerung im Boden betrifft. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen sinkt die Gefahr von Nitratauswaschungen in den Grundwasserkörper. Zum anderen werden gasförmige Verluste (Lachgas) durch die Denitrifikation verhindert. Außerdem bringt die frühe Düngung und damit die Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit eine deutliche Absicherung gegen Wetterextreme wie die Frühjahrstrockenheit. Durch die frühe Applikation befinden sich bei späterer Trockenheit die Nährstoffe in der Ackerkrume und sind damit pflanzenverfügbar.
Vergleicht man die traditionelle Düngung mit der stabilisierten Düngung in Versuchen, zeigt sich, dass mit der stabilisierten Einmalgabe bessere Erträge erreicht werden als mit der traditionellen Zweimalgabe.
Arbeitswirtschaftlich betrachtet sparen Sie eine Überfahrt ein und brechen damit Arbeitsspitzen im Frühjahr.
Entscheidend ist bei einer stabilisierten Düngung der Zeitpunkt. In vielen Versuchen wurde bereits belegt, dass der Zeitpunkt der Ausbringung vor dem Vegetationsbeginn die höchsten Erträge erreicht.