Ackerfuchsschwanz: Ist eine Neuausrichtung des Ackerbaus notwendig?

In diesem Ausmaß hat es das lange nicht gegeben. Gemeint ist das massive Auftreten von Ackerfuchsschwanz. Trotz mehrfacher Behandlung mit den seit Jahren – und meist mit recht guten Wirkungsgraden – üblichen Herbiziden bei voller Aufwandmenge ist auf einigen Äckern extrem viel Ungras im Winterweizen zu finden. Der Winterweizen-Bestand wird deutlich dominiert. Die Ertragsausfälle werden bei bis zu 70 Prozent liegen. Diese Verluste sind dabei ähnlich verheerend wie das Potenzial an Ackerfuchsschwanz-Samen, die auf die Flächen gelangt.

Mit Neuerungen, die wirklich helfen, ist nicht zu rechnen. Das Abschneiden von Ackerfuchsschwanz-Ähren lindert zwar für den Augenblick die Situation, vermindert das Samenpotential allerdings lediglich um 50 Prozent und den Ertragsausfall nur gering.

Als alternative Maßnahme bleibt die Umstellung der Fruchtfolgen. Dabei wird die Kontrolle des Ungrases eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung spielen müssen. Anderenfalls wird es absehbar auf etlichen Hektar guten Ackerbodens keinen Getreideanbau mehr geben. Und auch andere Kulturen sind betroffen, denn auch Gräserherbizide schwanken bereits in ihrer Wirkung.

Die Landwirtschaftskammer weist zudem seit langem darauf hin, dass es auf betroffenen Flächen keine Frühsaaten geben darf. Wird Getreide angebaut, so muss der Saatzeitpunkt so weit wie möglich nach hinten geschoben werden. Die Auflaufraten des Ackerfuchsschwanzes sind Mitte Oktober deutlich geringer als Anfang Oktober oder gar Mitte September.