Herbstdüngung, was ist nötig und möglich

Die Erntemengen in Nordbayern unterlagen großen Ertragsschwankungen. Bei Getreide gingen diese von 40 bis 100 Dezitonnen pro Hektar. Für die Planung der Herbstdüngung ist der Stickstoff (N)-Entzug der Vorfrucht wichtiger Faktor. Aber auch der eigentliche Bedarf der angebauten Kultur von Auflauf bis Vegetationsruhe muss berücksichtigt werden. So kann z. B. Winterraps große Mengen an Stickstoff aufnehmen. Oft reichen die im Boden verfügbaren Stickstoffmengen für eine ausreichende Vorwinterentwicklung aus.

Wann ist eine Herbstdüngung nötig?

Es gibt aber auch Bedingungen, wo eine Herbstdüngung sinnvoll sein kann:

  • bei sehr geringen Nmin-Mengen im Boden und daraus resultierendem schwachem Wachstum bis hin zu Mangelerscheinungen
  • Verbleib großer Strohmengen im Boden
  • später Saatzeitpunkt
  • Standorte mit geringem N-Nachlieferungspotenzial (kalte Standorte)
  • schwache Standorte mit niedriger Bonität
  • Standorte ohne langjährige organische Düngung

Winterraps – letzte Chance für eine Herbstdüngung nutzen

Der Winterraps in Nordbayern zeigt sich ungleich entwickelt. Wo Niederschläge zum Saattermin gefallen sind, befinden sich die Pflanzen meist im 4-Blatt-Stadium. Alle anderen Bestände kommen kaum über das Keimblattstadium hinaus. Ist im Raps noch eine Stickstoffdüngung geplant, muss diese bis zum Monatsende ausgebracht sein. So sieht es die Düngeverordnung vor. Die Entscheidung dazu sollte mit oben genannten Punkten abgewogen werden. Eine Flüssigdüngung mit z. B. PIASAN® 28 kann wieder ab dem 4-Blattstadium erfolgen. Ein Einsatz zwischen Auflauf und 4-Blattstadium ist nicht möglich.

Was ist unter Berücksichtigung der aktuellen Düngeverordnung möglich?

Zu beachten ist, dass die im Herbst gedüngte Stickstoffmenge bei der Düngebedarfsermittlung im Frühjahr berücksichtigt werden muss. Für die Düngung im Sommer/Herbst und die Sperrfrist bietet die LFL Bayern seit letztem Jahr eine Entscheidungshilfe an.

Näheres dazu finden Sie hier.