Wasser satt, Stickstoffverluste bei Mais

Nach ergiebigen Niederschlägen bis über 50 mm/m2 waren die Böden Nordbayerns zum Ende der vergangenen Woche wassergesättigt. Besonders betroffen war ein Band zwischen Amberg und Coburg. Regional gab es Überschwemmungen. Der Mais befindet sich in den betroffenen Regionen meist im 3- bis 4-Blatt-Stadium. Die Düngung der Kultur ist im Großteil der Betriebe bereits im Vorauflauf erfolgt. Eine nennenswerte Nährstoffaufnahme hat noch nicht stattgefunden. Oft stellt sich jetzt die Frage, in welcher Höhe mit Stickstoffverlusten zu rechnen ist.

Wasserüberschuss, Verlustwege von Stickstoff

Ein Wasserüberschuss Ende Mai ist für Nordbayern eher ungewöhnlich. Kleinräumig tritt dieser aber schon öfter auf. Gewitter mit Starkregenereignissen verursachen Schäden auf den Feldern und sorgen auch für Stickstoffverluste. Betroffen davon ist vorrangig die Nitratform. Aufgrund seiner guten Beweglichkeit im Boden kann dieser Stickstoff leicht verlagert werden. In welchem Umfang hängt vom Standort ab. Meist sind von der Verlagerung flachgründige und leichte Standorte betroffen. Bei schweren Böden hingegen spielt diese Verlustart weniger eine Rolle. Hier kann es aber schnell zu einer Sättigung mit Wasser kommen. Unter solchen Bedingungen reduzieren die im Boden befindlichen Bakterien das Nitrat zu elementarem Stickstoff (N2) und Lachgas (N2O).

Wie hoch sind die Verluste bei Nitrat

Generell muss dort, wo vor den Niederschlägen gedüngt wurde, mit Verlusten gerechnet werden. Besonders betroffen davon sind Dünger, die größere Mengen Nitrat enthalten. Bei der Verlagerung von Nitrat können unter den beschriebenen Bedingungen Mengen von bis zu ca. 30 Prozent der gedüngten Stickstoffmenge verloren gehen. Unter reduzierenden Bedingungen bei wassergesättigten Böden kann das bis zu 10 Prozent der gedüngten N-Menge sein. Um die Menge grob einschätzen zu können, ist die Betrachtung von Standort und Düngemittel unerlässlich.

Stabilisierte Dünger sind im Vorteil

Bei stabilisierten Düngemitteln wie z.B. ALZON® neo-N ist kein Nitrat enthalten. Die Umwandlung von Ammoniumstickstoff in die Nitratform wird durch einen Nitrifikationsinhibitor gesteuert. Die Dauer der Umwandlung in die Nitratform wird um circa das Vierfache verlangsamt.  Dadurch wird eine längere Ammoniumphase erreicht. Ammoniumstickstoff geht eine Bindung mit den Sorptionskörpern im Boden ein und ist somit weitestgehend vor Verlagerung geschützt. Denitrifikationsverluste spielen hier auch keine Rolle. Insgesamt können so Verluste aus der Nitratform deutlich reduziert werden. Das Gleiche gilt für mit PIADIN® stabilisierte Gülle und Gärreste.