Schwefel, ein wichtiger Partner

Die meist ergiebigen Niederschläge haben den Kulturen gutgetan und für eine Entspannung der Lage gesorgt. Der Weizen beginnt aktuell mit dem Ährenschieben. Besonders mit Blick auf die Proteinbildung stellt sich die Frage, wie unter den immer schärferen gesetzlichen Auflagen die Qualitätsziele erreicht werden können und welche Bedeutung dabei der Nährstoff Schwefel hat. Seit 1980 gehen die Schwefeleinträge aus der Atmosphäre kontinuierlich zurück und sind aktuell bei circa fünf Kilogramm pro Hektar im Jahr angelangt. Bei der Düngung von Getreide sollte ein Stickstoff-Schwefel-Verhältnis von 8:1 angestrebt werden. Schwefel wird, wie Stickstoff, über die gesamte Vegetationszeit für die Ertrags- und Qualitätsbildung benötigt. Auch der Aufnahmerhythmus ist ähnlich wie bei Stickstoff. Jedoch gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden Nährstoffen. Stickstoff kann aus älteren Pflanzenteilen in jüngere verlagert werden, so wird in der Kornfüllungsphase viel Stickstoff aus dem Halm und den Blättern ins Korn verlagert. Diese Umlagerung ist bei Schwefel nicht möglich. Gerät der Nährstoff in den Mangel, sind die Symptome ähnlich wie bei Stickstoff. Jedoch zeigen sich diese an den jüngeren Blättern und nicht wie bei Stickstoff an den Älteren. Konsequenz ist, dass den Pflanzen Schwefel zur Qualitätsbildung über den Boden zur Verfügung gestellt werden muss. Dies kann mit dem Einsatz eines Stickstoff-Schwefeldüngers zur Qualitätsgabe erreicht werden.