Wintergersten sind Gelb

Aktuell fallen viele Wintergerstenbestände durch eine gelbe Färbung auf. Dafür kann es mehrere Ursachen geben. Normalerweise baut die Gerste über den Winter Chlorophyll ab, um sich vor Frost zu schützen und hellt somit auf. Die gute Vorwinterentwicklung vieler Wintergerstenbestände im letzten Herbst hat dem Boden viel Nährstoff entzogen. Somit liegt ein Mangel bei den Hauptnährstoffen nahe. Zusätzlich können auch Spurennährstoffe knapp werden bzw. nicht verfügbar sein. Bei Gerste tritt hier am häufigsten Manganmangel auf. Erkennbar ist dieser daran, dass die Fahrspuren im Bestand dunkler als die unbefahrenen Bereiche sind.

Die Pflanzen nehmen Mangan vor allem als Mn²+ -Ionen aus der Bodenlösung auf. Ein Mangel äußert sich meist als Flecken- bis Streifenchlorose in der Mitte der jüngeren Blätter. Letztendlich führt auch ein solcher Mangel zu Mindererträgen.

Unter welchen Bedingungen tritt Manganmangel auf?

Besonders bei locker liegenden Böden gerät der Spurennährstoff schnell in den Mangel. Dies kann bei der Wintergerste bereits im Laufe des Winters der Fall sein. Bei Sommergerste tritt ein Mangel meist im Zusammenspiel mit abnehmender Bodenfeuchte auf. Aber auch ein hoher pH-Wert, etwa durch überzogene Kalkung, kann Auslöser dafür sein.

Eine Blattdüngung kann helfen

Mangan-Mangel lässt sich durch eine Blattdüngung gut beseitigen. Dafür sollten wasserlösliche Verbindungen wie Sulfate, Chelate und Nitrate verwendet werden. Wasserunlösliche Verbindungen wie Oxide, Hydroxide, Carbonate und Legierungen sollten dagegen als Bodendünger verwendet werden. Suspensionen haben eine schlechtere Sofortwirkung.