Winterraps: frühe Termine mit stabilisierter Düngung nutzen
Der Großteil der Winterrapsbestände konnte gut entwickelt in die Vegetationsruhe gehen. Auswinterung spielte bislang keine Rolle. Die hohen Niederschlagsmengen der letzten Wochen haben die im Boden verfügbaren Stickstoff- und Schwefelmengen (Nmin / Smin) in tiefere Schichten verlagert beziehungsweise ausgewaschen. Deshalb ist hier nur von einem begrenzten Angebot im durchwurzelbaren Bereich auszugehen. Eine eigene Beprobung der Flächen sorgt hier für Gewissheit. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, kann ab 1. Februar mit der Stickstoffdüngung begonnen werden. Besonders bei Kulturen wie dem Winterraps, die am frühesten mit dem Wachstum beginnen, sollte der erstmögliche Termin für eine Ausbringung der ersten Gabe genutzt werden.
Die erste Gabe muss sitzen
Entscheidend für ein optimales Pflanzenwachstum ist, dass sich die benötigte Stickstoffmenge zur richtigen Zeit in der Bodenschicht befindet, in der die Wasseraufnahme stattfindet. In Nordbayern muss bereits ab April mit einem Absinken der nutzbaren Feldkapazität unter 50 Prozent gerechnet werden. Unter solchen Bedingungen kann sich die zweite Stickstoffgabe nicht mehr optimal im Boden verteilen. Wer ammoniumstabilisierte Dünger anwendet, kann diese Phase umgehen, indem er das erst reichliche und dann rasch verschwindende Wasserangebot rechtzeitig mit einer erhöhten Startgabe bzw. Einmalgabe ausnutzt. Sollten widererwartend anhaltend nasse Bedingungen oder ein später Märzwinter auftreten, unterliegt dieser bereits applizierte stabilisierte Dünger weder dem Risiko einer Nitrat-Auswaschung noch klimaschädlichen Lachgasemissionen.
P-Aufnahme erhöhen
Im Ausgang des Winters herrschen oft Bedingungen, in denen kalter Boden auf eine warme Lufttemperatur trifft. Besonders Winterraps reagiert darauf mit einer violetten Färbung der Blätter. Das liegt daran, dass die Phosphataufnahme durch diese Gegensätze gestört ist. Die ammoniumbetonte Pflanzenernährung bietet die Möglichkeit, dem entgegenzuwirken.
Durch eine Versauerung des wurzelnahen Bereichs erhöht sich die Verfügbarkeit von Phosphat und wichtigen Spurennährstoffen wie Eisen, Mangan, Zink und Kupfer. Bei einer ammoniumbetonten Ernährung kann die Aufnahme im Vergleich mit einer nitratbetonten Ernährung bis aus das fünffache gesteigert werden.