Wetterwechsel steht bevor

Nach den Wintertemperaturen, welche den Pflanzenbestand gut abgehärtet haben, kommt nun eine Warmphase zurück. Die Temperaturen erhöhen sich am Tag bis auf 10 °C. Ein Trostpflaster ist der prognostizierte Regen. Dieser ist nach sehr geringen Niederschlägen im November mehr als willkommen. Im Dezember (von Norden nach Süden abnehmend) müssen die Bodenvorräte noch dringend aufgefüllt werden. Vor Allem im Wald ist das Ausmaß der letzten Jahre und Monate gut sichtbar. Eine Vielzahl von Kiefern hat im hohen Maße Nadeln abgeworfen oder befinden sich getrocknet am Baum. Der Oberboden ist auch jetzt noch verhältnismäßig trocken, weil durch moderate Temperaturen weiterhin Verdunstung stattfinden kann. Auf dem Acker ist das Bild nicht ganz so schlimm, aber in den tiefen Bodenschichten ist bisher wenig Wasser angekommen.

Der Frost der vergangenen Tage ist positiv zu bewerten. Die Zwischenfrüchte sind flächendeckend abgefroren. Das macht eine Bearbeitung im Frühjahr einfacher und ein zusätzlicher Arbeitsgang kann entfallen. Abgefrorene Pflanzen verdunsten kein zusätzliches Wasser und schützen den Boden vor Erosion und unproduktiven Wasserverlusten. Des Weiteren werden die wasserlöslichen Nährstoffe in den Boden eingewaschen und stehen für die Nachfrucht bereit, denn der Frost zerstört die Zellen zuverlässig.

Meine Empfehlung für die nächste Woche besteht darin, sich 3 bis 5 Schläge herauszusuchen, die der typischen Fruchtfolge entsprechen und auf denen unterschiedliche Maßnahmen im Herbst durchgeführt wurden. Hier ist zum Beispiel gemeint, ob Gülle gefahren oder mineralisch gedüngt wurde. Ist das Stroh auf dem Acker geblieben oder abgefahren worden? Auf machen Schlägen innerhalb einer Bodenklasse gibt es hier ggf. Unterschiede zwischen dem Vorgewende und der restlichen Fläche. Nehmen Sie an den gleichen Stellen mit 10 Einstichen Nmin-Proben in den normalen Tiefenzonen bis 90 cm im Abstand von 4 Wochen bis Ende März. Die gleichen Stellen suchen Sie im Herbst auf und beproben von Anfang September bis Anfang November. Das wiederholen Sie in jedem Jahr. Vergessen Sie nicht das Wetter abzuspeichern. Spätestens nach einer Fünf-Jahres-Dokumentation gewinnen Sie daraus nachhaltige Erkenntnisse über Ihre Böden. Die Dokumentation über die Düngung und die Erträge haben sie ohnehin.